Von Jean Paul an Johann Wilhelm Immanuel Heinsius. Weimar, 14. Januar 1799.
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Lieber Freund! Auf eine sonderbare Art komm’ ich dazu, Ihnen147,5
einen Ersaz für den 3ten Theil der
Palingenesien — den ich jezt und
zu Michaelis nicht liefern könte — anzubieten. Durch ein
unangenehmes
Misverständnis hob sich mein Verhältnis mit
dem Verleger, für
welchen ich als Freund meinen Titan
mit einer neuen Arbeit unter-
brach, kurz vor Absendung des Mspts
völlig auf. Ich biete es Ihnen147,10
für 4 Ld’or den Bogen ungefähr nach dem Druk des Kampaner
Thals
an . Es heisset: Jean Pauls Briefe und
bevorstehender Lebenslauf.
Lezterer ist eine antizipierende Biographie meiner eignen
Zukunft. Die
Briefe beziehen sich ausser kleinen Geschichten auf ein
Pikenik und
dejeuner dansant in Grems bei Kuhschnappel.147,15
Zur Ostermesse 99 mus es gedrukt sein; daher ich Sie um schnelle
Antwort bitte. 14 etwas weit geschriebene Bogen sind ganz
fertig;
6 kommen höchstens noch dazu. — Das Register
senden Sie mir in
jedem Falle wieder. Bei Papier und Druk
verlass’ ich mich gerade zu
auf die Wahl Ihres Geschmaks und
Ihrer Gesinnung.147,20
Ich wünsche daß Sie Ja sagen (worauf sogleich das Mspt. an
kommen sol), weil der Titan nachher
sich in alle meine Stunden und
Kräfte theilt. Auch erlaubt mir die Kürze der Drukzeit
keinen langen
Briefwechsel. — Es ist mir lieb, Sie so bald
von meiner Versicherung
im lezten Briefe zu überzeugen. Leben
Sie froh!147,25
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Johann Wilhelm Immanuel Heinsius. Weimar, 14. Januar 1799. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=III_193
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: Germ. Museum, Nürnberg. 4 S. 8°. 147,16 sie 18 höchstens] nachtr.