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Korrespondenz

Von Jean Paul an Georgine Luise Friederike Charlotte. Weimar, 11. November 1799.

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[Kopie]

[ Weimar, 11. Nov. 1799 ]
254,16

Am Tage, wo [Ihre] D[urchlaucht] so viele liebende Wünsche
nicht von Zungen sondern von Herzen und oft von diesen ohne jene
empfangen werden, komt dieses Blätgen an und bringt auch meine;
ich möchte aber lieber beide bringen. Wünschen ist etc. nur ein anderes254,20
Wort für Liebe und Freude; und diese feiern gewis in jedem Guten die
neue Einweihung ins Leben mit einer solchen Fürstin, Gemahlin,
Schwester und Mutter mit. Aber ich bringe auch Wünsche, die nicht
an sondern von Ihnen erfüllet werden; und womit könte Ihr Herz
seinen Neujahrstag schöner anfangen als mit einer Vergebung oder254,25
einem Geschenk? Möge mir nicht mit diesem auch jene abgeschlagen
werden. — Bitte um das Glük des 4fachen Jas. Der Titan ist der
Morgenstern zum Hesperus oder Abendstern und er sol, wenn dieses
Leben eine Wiege des 2ten ist, ein kleines tröstendes Wiegenlied sein..
Möge die Polyhymnia, die gerade in der Jahrszeit, wo [die] schönen 254,30
Stimmen, die in Blüten wohnen, weggezogen sind, die schönste ge
boren werden lies, auch diese immer mit Wohllaut und Melodie des
Lebens umgeben und belohnen.

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Georgine Luise Friederike Charlotte. Weimar, 11. November 1799. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=III_344


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 3. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1959. Briefnr.: 348. Seite(n): 254 (Brieftext) und 479 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

K (nach Nr. 342): Herzog. v. Hildburgh. 11 Nov. i: Wahrheit 6,102 × (18. Nov.). A: IV. Abt., III.1, Nr. 275. 254,19 meine] davor gestr. seine mit 29 ein] das kleines] nachtr.

Der Brief wurde durch Karoline v. Feuchtersleben, die ihn am 16. November empfing, am Geburtstage der Herzogin (17. Nov.) übergeben, s. IV. Abt. (Br. an J.P.), III.2, Nr. 266. Vgl. 248,8 .