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Korrespondenz

Von Jean Paul an Auguste Schlichtegroll. Weimar, 20. Januar 1800.

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[ Weimar, 20. Jan. 1800 ]
280,29

So sind sie alle, nämlich die Weiber, nämlich die guten, wenigstens280,30
die sehr guten. — daß im Herzen — das am meisten sündigt, besonders
an Ihrem Geschlecht, aber nicht durch Kälte — das Schlagen (obwohl
nicht für meine Geliebten) aufhört. — Die todtgefrorne Linke (denn
die Rechte bleibt durch Ring und Schreibfeder warm) wecken Sie
wieder von Todten auf etc. — Sie sind selbst eine Lenette und es fehlet280,35
Ihnen nichts dazu als ihre — Fehler. Die Männer haben zu wenig281,1
Lenettenhaftes. Wir mögen nicht handeln oder opfern ausser für Lohn
auf Sicht (a vista), die Weiber ertragen Respittage und präsentieren
nur Wechsel a uso. Gute Nacht! Ich wolt’ ich sagt’ es auf Ihrer
Treppe und hielte Ihre Hand. Ihr Schlichtegrol könte wohl zuweilen 281,5
meiner sein und unter Ihre Briefe sezen: guten Tag, Paul.

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Auguste Schlichtegroll. Weimar, 20. Januar 1800. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=III_387


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 3. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1959. Briefnr.: 392. Seite(n): 280-281 (Brieftext) und 489 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

K (nach Nr. 385): Die Schlichtegrol. 20 Jenn. i: Denkw. 3,46. B: IV. Abt., III.2, Nr. 299. A: IV. Abt., III.1, Nr. 345. 280,31 daß im] aus Im

Auguste hatte vorläufig drei Krüge Weizenbier gesandt und für die künftige Woche ein ganzes Faß versprochen (s. 286, 36 ). Sie hatte sich liebevoll erkundigt, ob er während seiner durch die Kälte verursachten Krankheit (die sich hauptsächlich im Aussetzen des Pulses äußerte) auch gut gepflegt worden sei: „Freilich sind es am oftesten nur Lenettens Verhältnisse, welche uns an die uns am nächsten sein sollenden Menschen knüpft[!], und die Menschen selbst Lenetten; aber lassen Sie uns gerecht sein gegen das Lenetten-Geschlecht, warten und pflegen ist seine force ... Mein Herz ist nicht erfroren, ... ohnerachtet es nahe daran hergegangen ist, denn ich habe die linke Hand erfroren.“ — Nach A versprach Jean Paul, vor seiner Berliner Reise noch einmal nach Gotha zu kommen (s. Nr. 434).