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Korrespondenz

Von Jean Paul an Rosalie Sophie Marie von Feuchtersleben. Weimar, 24. Januar 1800.

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[ Weimar, 24. Jan. 1800 ]
281,8

Ich wünsche, daß ich das Erscheinen des Briefs so gut entschuldigen
könne als das Verzögern desselben. Mein Innerstes sagte mir oft,281,10
mich kindlich an die mütterliche Hand zu wenden, aus der ich entweder
das gröste Glük empfange oder den grösten Schmerz. — Ich bin ihr
die Beruhigung über die äusseren Verhältnisse schuldig, die eine ge
liebte Tochter, welche die schönsten verdienet, theilen sol. etc. O dieses
schuldlose Wesen verdient keine Schmerzen. Algütiger, gieb ihr keine281,15
neuen, sie wurde so oft im Frühling des Lebens verwundet und beraubt
— so viele Gräber geliebter Menschen hast du vor ihr aufgethan und
sie ihrem eignen so nahe gezogen — ach sie verträgt keine tiefe Wunden
mehr — bringe sie in die verzeihende Umarmung der zärtlichen
Mutter und beglücke sie beide.281,20

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Rosalie Sophie Marie von Feuchtersleben. Weimar, 24. Januar 1800. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=III_388


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 3. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1959. Briefnr.: 393. Seite(n): 281 (Brieftext) und 489 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

K: Frau v. Feuchtersl. 24 Jenn. i: Denkw. 2,238.

Angekommen 31. Jan. Vgl. 290, 7 und IV. Abt. (Br. an J. P.), III.2, Nr. 307. Ernestine von Beck hatte am 17. Jan. Jean Paul aufgefordert, sogleich an Karolinens Mutter einen Brief desselben Inhalts wie an sie (Nr. 382) zu richten, um deren Bedenken wegen seines (künftigen) Aufenthalts und seiner Finanzen zu beheben. 281, 9 f. Vgl. 107, 24 f.