Von Jean Paul an Johann Gottfried von Herder. Weimar, 6. Februar 1800.
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Sie haben mir einen platonischen Morgen gegeben in Dichten und
Denken. Wird der feindlichen Schule gefallen, die auf
dieser Arena
291,1
nicht Sand- sondern Goldkörner findet — an Ihrer Hand am
grünen
den blühenden Musenberg
aufsteigen und rund [?] um uns heitere
Erde und blauer Himmel — Nicht die Höhe sondern der Weg
dahin
ist erhaben; nicht die Mücke auf der Pyramide sondern
der Weg dahin.291,5
— Die blaue — Ewigkeit hätt’ ich beinah
gesagt — Unergründlichkeit
des Himmels — die Phantasie der
Spielraum des Koloss[alen].
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Johann Gottfried von Herder. Weimar, 6. Februar 1800. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=III_394
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K: Herder 6 Feb. 291,1 Wird bis 2 findet] gestr.
Herder hatte einen Teil des Manuskripts seiner „Kalligone“ vorgelegt; vgl. IV. Abt. (Br. an J. P.), III.2, Nr. 317. Der Schluß bezieht sich auf den Abschnitt vom Erhabenen im dritten Teil.