Mein guter Bruder! Das gegenwärtige Blätgen gieb auf meine #
Rechnung an den Buchhändler Grau, im Falle das verlangte Buch 359,20
nicht über 2 Bände stark ist. — Das Unglük deines holden Kindes #
rührte mich innig. — Den Rest des Geldes von mir magst du ver #
trinken. — Du kanst alle mal, ohne dich zu entschuldigen, unfrankiert #
schreiben, sobald du mir etwas dich oder mich interessierendes zu sagen #
hast.359,25

Ich war 6 Wochen fast in Berlin und ziehe im Herbst auf den Winter #
dahin, weil man mich da so gut aufnahm; dein Magen und Schlund #
wäre da mehr am rechten Ort gewesen als meiner. Ich as auch bei #
der Königin, und Hardenberg wolte mich sehen (ich kont’ aber nicht) #
Diese Nachrichten, die für dich Manna und Adelsbriefe sind, klebe nach359,30
deiner Manier an die Wirthshausthüren fest, um den Biergästen zu #
zeigen, was dein Bruder ist und folglich — seiner in Sparnek. Ernstlich #
ich schreibe dirs, damit du siehst, daß ich im Falle einer nähern höhern #
Amtsstelle leicht für dich wirken kan. — Meine Heirath hab’ ich wieder #
zerrissen.359,35

Schreibe auf deine Briefe blos: Legazions Rath Richter; und unter360,1
streiche Richter und lasse das dumme Wohlgebohren weg. — Meine #
Addresse nach Berlin ist: „abzugeben in der Matzdorfischen Buch- #
handlung“. — Lebe wohl mit deiner guten Frau, ich sehne mich nach #
euerm Anblik.360,5