Von Jean Paul an Theodor Christian Ellrodt. Hof, 6. Oktober 1795.
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Ich solte ein Titel Rath sein, der den Fürsten Titel fabriziert. Ein
sonderbarer Titel isoliert und individualisiert. — Ich treibe
vielleicht113,15
noch eine Herbstblume aus meinem
Sumpfboden heraus. — Er
[Lübeck] ist schon (ob ich gleich erst 4
Verleger gehabt) der 3te recht-
schaffene, den ich kennen lerne — bitten
Sie [Emanuel], er sol, wenn er
nach Hof fährt, einer bewusten Person Hände und Füsse binden
und
[sie] in den Kutschkasten werfen lassen, wo
es am tiefsten [?] und wo113,20
Wagenklappen — und diesen Arrestanten sol er nach Hof fahren
und
vor meiner Thür abladen wie ein Findelkind, ich werde
hinausspringen
und die Hand des Gefangnen erfassen und
sagen: wie wol thut es mir
nach einer so langen
Unsichtbarkeit, daß ich einmal mündlich und um
armend und nicht blos mit Dinte sagen kan, ich bin Ihr
Freund.113,25
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Theodor Christian Ellrodt. Hof, 6. Oktober 1795. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=II_172
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K: Ellrodt. 6 Okt. 95. i: Nachlaß 4,262× (mit Nr. 155 vereinigt).
Ellrodt hatte vermutlich um Vorschlag eines Titels für seinen Kalender (s. zu Nr. 155) gebeten, der denn auch unter dem wahrscheinlich von Richter vorgeschlagenen Nebentitel „Frucht- und Blumenlese für die Jugend und ihre Freunde“ erschien. Die beiden andern rechtschaffenen Verleger sind Voß und Matzdorff, der vierte, unredliche ist Beckmann.