Von Jean Paul an Charlotte von Kalb. Hof, 5. Dezember 1796.
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Ihr Brief brachte mir Ihr Kanapee und eine unsrer Abendstunden278,15
dazu in meine Stube, einen Mai in den Dezember. Sie werden
am
Einwohner einen grössern Jakobiner, der seinen innern
Freistaat
sichert, finden als am Gast — daß ein armer Freund so reich
ist wie
sein reicher, weil beide nur 1 Herz und 1 Kasse haben;
aber ich glaube
auch, daß der Freund nur sein Brod, nicht sein
Schaugericht theilen278,20
müsse und daß ich zwar
Subsidiengelder in meinen Fasttagen aber
nicht zu meinen
Freudenfesten fodern dürfe. — Erst im Titan spielet
meine biographische Truppe wieder auf dem kalten Montblanc
der
vornehmen Welt.
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Charlotte von Kalb. Hof, 5. Dezember 1796. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=II_477
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K: Ostheim 5 Dec. i 1: Wahrheit 5,193. i 2: Denkw. 2,38. B: IV. Abt. II, Nr. 155. A: IV. Abt., II, Nr. 161?
Charlotte hatte geschrieben, wenn Richter nach Weimar komme, würden seine Freunde ihm Wohnung, Möbel, Essen besorgen und ihn nötigenfalls mit Geld unterstützen.