Von Jean Paul an Wilhelmine von Kropff. Hof, 24. März 97.
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Die Überbringerin, theuerste Freundin, ist meine Klientin, die ich
dadurch beschüze, daß ich sie Ihrer Menschenliebe empfehle
und der Ge
rechtigkeitsliebe Ihres H.
Gemahls. Ihre Dürftigkeit entzieht Ihrer
Reinlichkeit nichts und wenn andere den Anzug verschmausen,
so
erhungert sie ihren. Ich sage Ihrer freundlichen Seele
kein Vorwort312,15
und keine Vorbitte für die Bedrängte
weiter.
H. Herold dankte mir auf das Wärmste für mein
Empfehlungs-
billet an Sie: die Arbeit, die Sie ihm
mitgaben, wiederholt er lieber,
da sie ihm noch nicht in dem
Grade gerieth, den er Ihrem Geschmak
und seiner Achtung für
denselben schuldig zu sein glaubt.312,20
Ich hoffe, in 3 Wochen in Bayreuth zu sein. Dan werd’ ich leider
alle Ihre Briefe, die ich mir bisher durch einen grössern
epistolarischen
Fleis hätte erwerben können, durch Besuche
nachholen und ersezen.
Leben Sie wohl, unvergesliche Freundin, und machen Sie durch
2
Zeilen, die Sie mir zusenden, auch daß ich wohl lebe!312,25
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Wilhelmine von Kropff. Hof, 24. März 97. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=II_568
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: Williams College. 3 S. 8°. K ohne Überschrift. J: Carter Nr. 11. 312,21 leider] davor gestr. leichter H
Vgl. Nr. 517 (Nachschrift) und 543.