Für den 7. Juny 1801 . 77,22

Eben jezt, da ich anfangen wolte, wehten wieder Töne aus der #
Aeolsharfe mir entgegen, als wolten sie das sagen, was ich dir #
schreiben wil, du mein Herz! Neugeborne für das verhülte Jahr,77,25
das aber nur Frühlings- und nicht Winterwolken bedecken! Dein #
Geburtstag ist ja meiner und mit den Wünschen für dich werden meine #
auch erfült. Unter Blumen und unter Sonnenstrahlen und unter #
lauter liebenden Herzen und von stillen Freuden geführt, gehst du, #
Holdselige, in dein neues Jahr. O es vergehe dir nichts davon! Und77,30
wenn alles vergienge, ich bliebe dir fest und ganz! Wenn dein künfti #
ges Jahr vorüber ist, wirst du zu mir sagen können: „du hast den #
Schwur der Liebe treu gehalten, du hast mich warm geliebt und wir #
sind glüklich geblieben.“ — Ich wil dein Vater und deine Mutter sein #
wie ich kan und du solst die Glüklichste sein, damit ich der Glüklichste78,1
bin. — Und so bleib’ es ewig und die unendliche Hand hinter den #
Wolken, die uns zusammengeleitet, lege sich segnend in unsere ver #
bundnen und geb’ uns nur die Schmerzen die wir ertragen können!

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