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Von Jean Paul an Johann Daniel und Sophie Sander. Meiningen, 16. Dezember 1801.

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[ Meiningen, 16. Dez. (?) 1801 ]
122,21

Liebe Frau Gevatterin! Aber dieser altvät[erische] Titel ist eine zu
tiefe Nachthaube für Ihr jugendliches [?] Gesicht. — Titel besser als
der flache Legazions Schnörkel — Wie froh werd’ ich die mir noch
gestaltlose Pathe an meine Lippen drücken, wenn ich vorher bei der 122,25
Mutter angefangen. — daß ich eine ewige Braut zur Frau habe.
Das Glük lächle Ihnen wie Sie und sein Auge lege die Binde vor
Ihrem ab. — In grossen Städten ist alles stärker als die Memorien.

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Johann Daniel und Sophie Sander. Meiningen, 16. Dezember 1801. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=IV_218


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952. Briefnr.: 224. Seite(n): (Brieftext) und (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

K (nach Nr. 219): die Sander 16 Nov.[!] B: IV. Abt., IV, Nr. 184. 122,23 Ihr] davor e[in]

Die Stellung von K läßt vermuten, daß Nov. Schreibfehler für Dec., jedenfalls der Brief erst im Dezember abgegangen ist. Der Berliner Buchhändler Joh. Daniel Sander (1759—1825) hatte am 7. November angezeigt, daß seine Frau (Sophie Friederike Henriette, geb. Diederichs; s. 8, 19) am 1. November mit einem Mädchen niedergekommen sei und wahrscheinlich Jean Paul zu Gevatter bitten werde. Das Kind wurde am 30. Dez. 1801 auf die Namen Johanna Emilie Wilhelmine getauft; Paten waren außer Jean Paul noch Goethe, Wilhelm von Humboldt, Gustav von Brinckmann u. a. m. Vgl. Sander an Böttiger, 12. Febr. 1802 (H: Dresden): „Von Richter habe ich vor Kurzem einen Brief gehabt. Wenigstens gehört mir ⅓ davon, ⅔ meiner Frau. Er schreibt: seine Frau sey eine ewige Braut, und alle seine Lobreden auf das weibliche Geschlecht vergelte ihm eine Deputirte daraus sehr reichlich.“