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Von Jean Paul an Paul Emile Thieriot. Meiningen, 9. Juni 1802.

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[Von Karoline:]
Meiningen den 9ten Juni 1802 .
152,18

Da wir uns noch in M ... befinden und erst im August nach Leipzig gehen,
ist es noch Zeit mit Ihnen in unserm Hause glüklich zu seyn.152,20

Unendlich freuen wir uns Sie, guter Thieriot, wiederzusehen, welches mit Hülfe
Ihrer schönen Lorgnette früher geschehen kann als Sie es denken, wenn wir jeder
(Richter und ich) ein Auge dahinter stecken.


1) Aber holen können wir Sie nicht, denn wir waren erst in Hildburghausen. zum
Beweise dafür, tragen Sie inliegenden Brief (10 [?] wär’ beßer, denken Sie) zur152,25
Feuchtersleben, von der Sie un- recht gelobt werden.

2) Aber halten Sie Sich nicht auf, sondern kommen Sie schnell vor unsere Augen,
und lernen Sie in der Eil „erzählen“. denn Sie sollen recht geplagt werden. Vor
zwei Tagen, sah ich Ihre Erscheinung, — so wars also eine Vorbedeutung Ihrer
Nähe.152,30

3) Aber ich fahre drüben so fort:


auf der andern Seite:

Schrieb’ ich gerade nicht — autorisch —
so schrieb’ ich mehr. Kommen Sie nur. Der Herzog von H[ildburg-
hause]n
sagte mir seine Lust, Sie gar anzustellen bei seiner Kapelle.
Möge Sie diese Hiobspost des Glüks nicht niederschlagen! — 152,35


Deroselben Eitelkeit Feind
Richter

Machen Sie ja unser Haus zum Durchgang nach und von Leipzig.

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Paul Emile Thieriot. Meiningen, 9. Juni 1802. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=IV_281


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952. Briefnr.: 287. Seite(n): (Brieftext) und (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: Berlin Varnh. 213 (derzeit BJK). 2 S. 8°; auf der 4. S. Adr. von Karolinens Hand: Herrn Paul Thieriot in Hildburghausen poste restante fr. B: IV. Abt., IV, Nr. 230, 231, 236. Die Numerierung und die Unterstreichung der beiden Aber und das un- von Jean Pauls Hand.

Thieriot hatte von Koburg aus angefragt, ob Richters ihn in Hildburghausen, wo er am 10. oder 11. sein werde, oder in Koburg abholen wollten, oder ob er sie in Meiningen besuchen solle. Von Bayreuth aus hatte er am 26. Mai eine Lorgnette für Karoline geschickt. Mitte Mai war er in Hildburghausen gewesen und hatte Karoline v. Feuchtersleben kennengelernt. Nach ihm waren Richters zwei Tage, wahrscheinlich 22. und 23. Mai, dort gewesen. 152, 35 Hiobspost: Thieriot wollte, wie Otto, seine Unabhängigkeit nicht gern aufgeben.