Von Jean Paul an Caroline Herder. Meiningen, 28. Juni 1802.
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Gütige! Gestern war alles für die heutige Reise nach Weimar
gepakt. In der Nacht änderte mich ein Uebelbefinden und der
Wolken
himmel. Doch hoffen wir beide
höchstens Anfangs künftiger Woche im
— Himmel zu sein. Daher
verschieb’ ich alle Antworten, Danksagun
gen, Zurüksendungen auf das Wiedersehen. Was hab’ ich nicht zu157,25
sagen und vollends zu hören? — Haben Sie Dank für Ihre
gedrukten
und geschriebenen Geschenke. Dem stummen Beredten
sei recht wohl!
Und Ihnen! und der Jungfrau! Und was Ihr Herz noch auf
beiden
Seiten umgiebt!
denn hier habe ich erst Plaz Ihnen für Ihr herzliches Anbieten einer
Wohnung zu danken, so wie dazu Nein zu sagen. Ich wohne bei
der
alten Quartiermeisterin, bei der ich das geben darf,
was sonst die
kriegerisch Einquartierten nehmen — Geld. Am Ende logier’
ich157,35
doch bei Ihnen, nur nicht Nachts. Adio!
Wollen Sie nicht gütig auf den leeren Brief an die Berlepsch die
158,1
ganze mir unbekante Adresse schreiben und ihn auf die Post
schicken?
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Caroline Herder. Meiningen, 28. Juni 1802. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=IV_289
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K: Die Herder 28 Jun. * J: Herders Nachlaß Nr. 49. B: IV. Abt., IV, Nr. 229 und 238.
157,34 Quartiermeisterin: Frau Kühnoldt, s. Bd. III, Nr. 164, 126,10ff.