Von Jean Paul an Erhard Friedrich Vogel. Hof, 6. März 1786.
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Leben Sie so wol als Sie schreiben. — Der
Pf[arrer] Gehring, der
bisher ein prosaischer Nar gewesen, ist auf Anstiften des
Satans ein
poetischer geworden und lies auf seine Kosten —
seines Beutels sowol 200,1
als seiner Ehre — etc. Er dachte bei der
ganzen Sache gar nicht daran,
daß in einem Kopfe, der vom h.
Geiste inspirirt wird, nicht von Apollo
inspirirt werden kan, und hofte gar, auf der Kanzeltreppe den
Parnas
zu ersteigen.200,5
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Erhard Friedrich Vogel. Hof, 6. März 1786. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=I_153
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K (nach Nr. 154): An Vogel in Rehau den 6 März. A: IV. Abt., I, Nr. 55.
Joh. Nik. Göring, geb. 1749 in Hof, Pfarrer in Zöbern b. Ölsnitz (Fikenscher; Weißmann Nr. 3370); vgl. Nr. 155. — Auf ausgelassene Stellen weisen folgende in A: „Dem Herrn Trogenprediger thue ich den Gefallen mit dem Julius, und will ihm auch den August zusenden, wenn er zu mir komt. Daß er in den Raffinerien eine Beichte ablegen will, das ist mir sehr willkommen [vgl. 203, 7f.] … Ihr Herr Bruder [Adam] ist vor dem Schrökh [vgl. 198, 30] so erschrocken, daß er binnen 8 Tagen keinen Menschen rasiren kan. — Und er ist doch nicht schwer zu tragen.“