Von Jean Paul an Johann Georg Herold. Hof, 26. März 1793.
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Mit einer Hand, die so steif ist wie der Krönungsaktus und so er374,15
froren wie der Kopf, den er vergoldet, muß
ich schreiben, um nicht
zu lügen: weil ich ihr und mir
versprach, Ihnen eine Minute zu
nehmen, ohne einen Kreuzer einzutragen. — Ich wünsche, daß Sie
sich
auf dem freudigen Strudel wiegen etc. Ihre Bibliothek hat
wie Sie
und das Lorettohäusgen nichts geändert als den Ort. —
Der Himmel
374,20
mache alle unsre Wünsche für Sie zu Freuden für Sie
und führe Sie
mit Musik, Neuigkeiten und Gesundheit überhäuft
und an nichts arm
als an Waren in die Freundschafts Arme
zurük, aus denen Sie sich per
fas et
nefas gerissen haben. Bis Sie mir schreiben: behalt’ ich die Ver
sicherung zurük, daß etc. 374,25
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Johann Georg Herold. Hof, 26. März 1793. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=I_417
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K (nach Nr. 419): Herold 26 März 93. i: Nachlaß 4,237. A: IV. Abt., I, Nr. 142. 374,15 Hand] aus Feder
Herold war zur Messe in Frankfurt a. M., wo im vorhergehenden Jahr Franz II. zum römischen Kaiser gekrönt worden war. In A wünscht er sich dahin zurück, wo Richters Feder schrieb, in die Arme seiner Familie und Freunde; Richter hatte also aus Hof geschrieben, wohin auch A adressiert ist; „ ihr“ ist wohl die Familie oder Frau Herold. 374, 19f. Vgl. A: „Sogar auch Sie, mein Freund! wollen meine Unruhe vermehren? meinen gelehrten Hausrath in Unordnung bringen, plündern?“