Von Jean Paul an Bachmann. Bayreuth, 21. Mai 1821.
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Ich muß doch zu Ihnen als zu meinem Weinzensor wieder meine
Zuflucht nehmen. Ich habe ½ Oxhoft Haut Sauterne-Wein,
dessen
Feuer und Wohlgeschmack jeder, der ihn kostete,
trefflich fand. Gleich
wol verursacht er
mir, wenn ich Vormittags meine gewohnte Por116,20
zion trinke, Nachmittags großes Pulsieren und allerlei
Nerven
beschwerden, anfangs sonst
weniger, aber heute am meisten. Wahr
scheinlich liegt die Schuld mehr an meinem Körper als an seinem
Gehalte. Indeß bitt’ ich Sie, das kleine Fläschchen zu
probieren, ob er
nicht überschwefelt ist oder wie sonst
gemischt. Die größere Bouteille116,25
bitte ich Sie
auszutrinken und an sich zu prüfen, da er Ihnen gewiß
besser
zuschlagen wird als mir.
Ihr ergebenster
Dr. Richter116,30
P.S. Wann kann ich Morgen Ihre gütige Antwort abholen
lassen?
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Bachmann. Bayreuth, 21. Mai 1821. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VIII_179
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: zuletzt Kat. 189 Hauswedell (Dezember 1972), Nr. 1146; ehem. Eduard Bachmann, Regensburg. Adr.: Herrn Apotheker Bachmann, Wohlgeboren. J: Bayrische Ostmark, 17. Sept. 1936, Nr. 218.