Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, Anfang November 1821.
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Guten Morgen, Lieber! Ich danke dir recht für deine liebevollen141,15
Anrathungen. Aber meine Nerven sind ganz anders. Deutsche
Weine,
auch die besten, bekommen weder Geist noch Magen
sonderlich. Von
rothen mehrte sich schon in Weimar mein Übel. — Zum Glück be-
kommt mir der starke Probe-Barsac herrlich; also seh ich wieder Land
in diesem Todtenmeer. — Von meinem Sauterne-Wein, der dir und
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jedem geschmeckt, könnt’ ich dir ja etwas ablassen.
— Bischoff-Extrakt
im Wein ist ärger als mein schwacher
Likör im Wasser, der gerade die
Weinsünden unschädlicher
macht. — Unter neue Briefe sind einige alte
gekommen (die
besten folgen noch); Emanuel, der manche noch nicht
gelesen, möge sie mir bald zurücksenden. Ich bin begierig,
wie du mit141,25
deinem jetzo stärkern Briefwechsel den
meinigen erwiedern wirst, näm
lich
belohnen.
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, Anfang November 1821. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VIII_224a
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
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Datiert nach dem vorigen und dem folgenden. Zu dem Schlußsatz vgl. Nr. 164 und 265.