Von Jean Paul an Christian Ernst Nikolaus Kaiser. Bayreuth, 14. März 1822.
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Ich wiederhole meinen Dank — so wie meine Bitte: verwenden und
verschwenden Sie ja nicht an diese eckle Nachgeburt des
Katholizismus
mehre Augenblicke Ihrer ohnehin karg für die Bücher
zugeschnittenen
Zeit als etwan Ihr Amt zur Abwehr eines
Einflußes auf uns verlangt. —
Wer wie ich nicht einmal den
orthodoxen Apis verehrt, kann freilich
157,15
noch weniger die katholisch-indische Kuh ausstehen, mit deren Miste
die Braminen Tempel scheuern und Stuben entsündigen, in
welche ein
Europäer getreten. — Meine Morgenblättchen behalten Sie so
lange
Sie wollen. Gute Familien-Nacht, guter Familien-Vater!
ergebenster
Richter
[Adr.] Herrn Kirchenrath Kaiser, Hochwürden. Mit 4 Unbüchern.
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Christian Ernst Nikolaus Kaiser. Bayreuth, 14. März 1822. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VIII_257
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: Berlin acc. ms. 1900. 52 (derzeit BJK). 2 S. 16°; 4. S. Adr. 157,12 eckle Nachgeburt des Katholizismus] aus kathol. eckle Nachgeburt
Vgl. Bd. VII, 310, Nr. 591†. Die Nachgeburt des Katholizismus ist vielleicht des 1821 zum Katholizismus übergetretenen Karl Ludwig von Haller (Enkel des Dichters) reaktionäre vierbändige „Restauration der Staatswissenschaft“ (1816—20, 2. Aufl. 1820—22); vgl. I. Abt., XV, 8,8.