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Korrespondenz

Von Jean Paul an Wilhelm Friedrich August Raden. Bayreuth, 28. Juli 1822.

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Baireut d. 28 Jul. 1822
192,30

Mein recht innig geliebter und geschätzter Quartiermeister, der nicht
blos das Garderegiment, sondern auch mich einquartiert, aber dafür
auch sich selber bedenkend in fremde Herzkammern sich selber einlogiert,193,1
worunter z. B. meines [!] gehört! Haben Sie herzlichen Dank für
Ihren letzten Quartierzettel oder Brief. Ihr Reisebericht — auch eine
Sammlung von Quartierzetteln — hat mich für Sie und andere recht
erfreut. Kämen doch Sie und Ihr herrlicher Schütz einmal durch unser 193,5
Ländchen und stiegen in Baireut ab und meine Treppe hinauf. Ammon,
mit welchem ich gerade die letzte Stunde — wie immer im Reisen wie
im Leben der Fall ist — am schönsten verlebte; — und .. Böttiger,
welcher nach dem Zeug[nis] neuer Arbeiten hoffentlich wieder schönere
Tage sieht zum Vortheil unser Aller, da sein körperliches Auge hier193,10
auch ein geistiges ist. Warum hab’ ich die Familie etc. nicht gesehen?
Wie würd’ ich sie grüßen! — Ich grüße sie aber doch.

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Wilhelm Friedrich August Raden. Bayreuth, 28. Juli 1822. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VIII_319


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955. Briefnr.: 323. Seite(n): 192-193 (Brieftext) und 390 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

K: Garderegimentquartiermeister Rade [!] [nachtr. in Dresden] 28 Jul. B: IV. Abt., VIII, Nr. 187. A: IV. Abt., VIII, Nr. 287. Den Anfang des Briefes zitiert Raden wörtlich in A; nur das erste selber 193,1 fehlt da.

Nr. 319—321 und 323 sind jedenfalls erst zusammen am 31. Juli abgegangen. — Raden hatte für die gütige Aufnahme in Dresden gedankt, in überschwenglichen Worten seine Verehrung ausgesprochen und sich dann entschuldigt, falls er damit J. P.s Bescheidenheit zu nahe trete; wozu dieser am Rande bemerkt: Nicht daß ich wüßte; sie hält schon etwas aus. Raden hatte über eine Reise berichtet, die ihn mit seinem Freunde Schütz auf dessen Gut Oschatz und weiter nach Berlin geführt, wo er J. P.s Auftrag an Reimer pünktlich besorgt habe. J. P. hat darunter geschrieben: Ein herrlicher redlicher Soldat von gelehrten und GelehrtenKenntnissen — Schützens innigster Freund.