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Korrespondenz

Von Jean Paul an Karoline Paulus und Sophie Paulus. Bayreuth, 21. April 1820.

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Baireut d. 21ten Apr. 1820
23,14

Ich danke Ihnen, verehrte Freundin, für Ihre Worte — wenn auch23,15
spät — mit ganzem Herzen, so wie das Ihrige immer für mich ein
ganzes geblieben. Die schönen Tage in Ihrem Hause hat mir noch kein
anderes wiederholen können. Desto tiefer fühlt’ ich Ihnen alle Ihre
Schmerzen nach, welche darauf kamen. Wahrlich, auf der runden glatten
Erdkugel steht fast keine Freude fest als nur die der wissenschaftlichen23,20
Untersuchung. Hier liegt mein Gruß an Ihren H. Gemahl sehr nahe, den
ich noch bitte, das allegorische Wurzelunkraut von Kanne so auszu-
ziehen wie das historische von Stollberg. — Es geh’ Ihnen wol.


Der Ihrige
J. P. F. Richter23,25

Sie haben, meine gute Sophie, mein Herz schön erwärmt durch Ihr
Andenken an unsere unvergeßlichen Tage, deren Abendroth nie unter
gehen soll. — Der Mörder Ihres Frühlings werde nie unter uns ge-
nannt. Im Unglücklichmachen war er zum ersten male ein kühner
Dichter.23,30

Immer, meine liebe Sophie, werd’ ich mich erinnern, wie ver
trauend und liebend Sie gegen mich gewesen; aber wie könnt’ ich mich
erinnern, wenn ich es nicht noch voraussetzte und auch von meiner Seite
erwiederte? So bleib’ es unter uns!


Ihr
Richter 23,35

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Karoline Paulus und Sophie Paulus. Bayreuth, 21. April 1820. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VIII_36


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955. Briefnr.: 36. Seite(n): 23 (Brieftext) und 334 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: Universitätsbibl. Heidelberg. 8°. 1½ S. an die Mutter, 3. S. an Sophie, 4. S. Adr.: An Frau Geheime Kirchenräthin Paulus, Heidelberg. K (nach Nr. 34): Kirchenräthin Paulus d. 21 Ap. — An Sophie Paul. J: Paulus S. 311. 23,22 allegorische] nachtr. H K von] aus des H 33 auch] es K

Wahrscheinlich Antwort auf Geburtstagsglückwünsche. 23, 23 Stollberg: vgl. Bd. VII, zu Nr. 589. 28 Mörder Ihres Frühlings: Aug. Wilh. Schlegel.