Von Jean Paul an Christian Karl Barth. Bayreuth, 28. Mai 1824.
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Ein Rechtspraktikant — ein Amtsaktuarius und ich unterbrechen Ihre
259,15
Aufmerksamkeit auf wichtige Gegenstände durch einen
unbedeutenden;
er soll aber nicht lange vor Ihnen
verweilen. — daß er, vom Landrichter
zur Vertheidigung
zweier Verbrecher aufgefodert, wovon der eine zu
vier-, der
andere zu 3jähriger Zuchthausstrafe verurtheilt war, durch
sein Vertheidigen die Jahre in eben so viele Monate verwandelt; unter259,20
allen Zeitverkürzungen eines
Jünglings eine der verdienstvollsten. —
— In diesem bösen
Winter — erst ein Stück aus dem metereologisch
[!]
wie politisch gleich schlimmen Jahre — dacht’ ich oft an
Ihre Gesund
heit oder Krankheit
vielmehr. Die Absoluten des Unterleibs mögen wie
in Spanien
oft die Freien des Kopfs gequält und die Pfortader wie
259,25
eine hohe Pforte das Geistigere bekämpft haben...
Sein Heil nur an
Wolfarts Baquet... Mögen Sie nichts nöthig
haben als Muße,
um wieder der Geschichte den Geschichtforscher
zurückzugeben.
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Christian Karl Barth. Bayreuth, 28. Mai 1824. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VIII_434
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K: [gestr. Bach.] Barth d. 28 Mai A: IV. Abt., VIII, Nr. 299. 259, 20f. unter allen] nachtr. 21 Zeitverkürzungen] eine Zeitverkürzung 25 die Pfortader] aus das Pfortadersystem
Vgl. Bd. VII, Nr. 525†. Nach A bezog sich die neue Bitte auf einen Neffen J. P.s, vermutlich Gottlieb Richters ältesten Sohn, Heinrich, geb. 1794, vgl. Nr. 404†. Barth erwiderte, er habe in dieser Angelegenheit Thürheim aufgesucht und die freundlichsten Zusicherungen erhalten; Referent sei Ministerialrat von Mieg. 259, 27 Wolfarts Baquet: d. h. das magnetische Heilverfahren des Berliner Mesmerianers Karl Chr. Wolfart.