Von Jean Paul an Maximilian Graf von Montgelas. Bayreuth, 8. Dezember 1815.
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Wenn Ew. [Exzellenz] meine erste Bitte
verziehen haben: so
werden Sie auch deren Wiederholung
vergeben. Vielleicht hab’ ich
mir zu große Hoffnungen schuld
zu geben, aber von diesen ist niemand
so sehr Ursache als Ew.
[Exzellenz] selbst, da Sie als Mäzen
einer
Akademie und nicht nur vaterländischer, auch
ausländischer Gelehrten
46,1
die schönsten einem Schriftsteller einflößen müssen, der eben
so viele
Bücher geschrieben als Jahre gelebt, nämlich 53, und
welcher arm
geboren nicht mehr als Eine
Feder zu Flug und Decke hat, nämlich
die Schreibfeder. Möge
die Güte Ew. [Exzellenz] es verzeihen,
daß46,5
ich ein Auge, das auf der großen Länderkarte
eines Königreichs
messend und ordnend ruht, auf das kaum sichtbare Pünktchen
einer
Einsiedelei zu leiten gewagt, um die Entscheidung zu
erfahren, mit
welchen Hoffnungen sich mein Jahr beschließen
soll, mit unerfüllten
oder mit erfüllten.46,10
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Maximilian Graf von Montgelas. Bayreuth, 8. Dezember 1815. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VII_124
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K (von Emmas Hand): Montgelas d. 8. Dec. A: IV. Abt., VII, Nr. 14.
Vgl. Nr. 84. Montgelas teilte in A mit, daß schon vor Eintreffen von Jean Pauls Schreiben durch eine unterm 28. Nov. an die kgl. Hofkommission in Aschaffenburg ergangene allerhöchste Entschließung Jean Pauls Pension, mit dem Zeitpunkt der Sistierung anfangend, auf die dortige Hauptkasse zur Bezahlung angewiesen worden sei.