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Schon wieder eilig. 307,31

Mein Heinrich! Ob mir gleich in einigen Tagen Miedel ein #
Blättchen von dir bringen wird: so muß doch dieses früher fort. #
Die Herzogin von Kurland verweilt einige Tage bei Euch. Bringe 308,1
dieser Allgeliebten (ich habe ihr deinen Besuch schon versprochen) #
meine wärmsten Nachwünsche und die herzlichsten Liebe-Erklärungen #
meiner Frau, welche beinahe in den Gasthof gegangen wäre, um #
einen zweiten Abschied von ihr zu nehmen. Jetzo kommt nun meine308,5
Bitte an dich. Sie und die Gräfin Chassepot haben mir versprochen, #
einen Aufsatz von mir, den ich in Löbichau gemacht, „Gedanken vor #
dem Frühstück und vor dem Nachtstück“, auszupacken und ihn mir in #
Heidelberg abschreiben zu lassen. Ich traue aber einem vornehmen #
Gedächtnisse sehr wenig. Sei du also eines für die Gräfin und erin308,10
nere sie an ihr Wort. — Dem Grafen von Medem gib dieses Stamm- #
buchblättchen.

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Deinen Lear hab’ ich mit großer Freude über deine Sprachsiege #
— einige Härten der Kürze und der Dunkelheit abgerechnet — durch #
gelesen. Nächstens mehr. — Ständen doch immer die nachweisenden308,15
Nummern der Noten im Texte! Durch euere Keckheit, den einsyl #
bigen Britten in einen einsylbigen Deutschen zu verwandeln, gewinnt #
unsere Sprache wahrhaft, deren Wasser andere so wenig wie das #
physische einer Zusammendrückung fähig halten. Den Brief an #
deinen Abraham lass’ ich durch deine Hände gehen. Ich grüße 308,20
die Deinigen. #