Von Jean Paul an Ludwig Christian von Oertel. Bayreuth, 8. März 1811.
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— für das Heldenbier, das blos den Fehler hat, daß man dabei
kein Heldengedicht machen könnte. Seine Stärke macht es blos
zur
Würze, nicht zum Gericht. — In dieser (Oertels Briefe) Phönix-
185,5
Asche schlug er vor mir seine
unbeschreiblich schönen Liebes Augen
wieder glänzend auf.
Seine Briefe sind eigentlich der Superlativ
seiner Bücher.
—
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Ludwig Christian von Oertel. Bayreuth, 8. März 1811. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_465
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K: Oertel. 8. März. B: IV. Abt., VI, Nr. 140, 141, 144. A: IV. Abt., VI, Nr. 148. Voran geht unter der Überschrift Oertel Regensburg folgendes durchstr. Konzept: Hier hast du die Phönix-Asche deines köstlichen Bruders, die sich mir wieder zum Phönix belebte und aufstieg. Seine Briefe sind sogar geistreicher als seine Bücher. Du Bruder von ihm wirst dich herzlich erfreuen. Nur um alles auszugenießen, nimm dir die Mühe, chronologisch zu ordnen. Seine Liebes Augen, die ich seitdem nicht mehr auf irgend einem Gesicht erblickt, schaueten mich wieder an; und du guter [gestr. Oertel], hat sie die Erde weggeholt, so hat sie droben der Himmel aufgethan. Gruß.
Oertel hatte endlich das Regensburger Bier geschickt. Zum Dank sendet ihm Jean Paul die Briefe seines verst. Bruders Friedrich (vgl. zu Nr. 430). Nach A scheint Jean Paul auch die Absicht geäußert zu haben, eventuell zusammen mit Oertel, der spätestens Ende April über Bayreuth nach Leipzig reisen wollte, dorthin zu fahren (vgl. Nr. 363).