Von Jean Paul an Paul Emile Thieriot. Bayreuth, 3. April 1809.
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[Druck]
Lieber Thieriot! Sie haben leider das Requiem Ihres Ab22,30
schiedes durch den Klavierstimmer
und die Kirchhofsblume eines Ab
geschiedenen durch den Gärtner dagelassen. Der Teufel hole jeden,23,1
den er zu bald holet! Ich hoffte noch so viel mit Ihnen zu thun
und zu sprechen. Doch vorbei ist vorbei! Gehen Sie künftig
nur
nicht früher vorbei als hindurch! Mit Ihnen ist nichts
anzufangen
als — was der Tod und Gott weiß — das Ende.
Meinen herz23,5
lichen Gruß an Eva!
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Paul Emile Thieriot. Bayreuth, 3. April 1809. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_67
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K 1: Thieriot 4. [!] Apr. * K 2 (von Varnhagens Hand): Berlin Varnh., mit dem Vermerk: „Die Urschrift an Troxler gesandt.“ J: Denkw. 1, 479 mit der Überschrift: Beilage-Blättchen. 22, 29 Bayreuth d.] so J, fehlt K 2 23,3 künftig bis 4 hindurch] nur künftig früher hindurch als vorbei K 1
In dem Brief Emanuels an Thieriot vom gleichen Tage (Berlin Varnh.), dem Jean Pauls Blatt beigelegt war, heißt es: „Dein armer Mann kam ziemlich glücklich mit Deiner Blüthe zu uns... Ich habe Richtern, Otton und Uhlfeldern von dieser wohlduftenden Blüthe mitgetheilt und überall Dank für Freude geerndtet.“