Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, 13. Dezember 1812.
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Guten Morgen, Alter! Hier der so interessante Göthe. Viel-
leicht die rechtschaffenste
Autobiographie, die es gibt. Was er aber
an Herz gewinnt,
gewinnt er nicht an Kopf (desto mehr aber Herder)
305,30
und hundert Leser wird es wie mich, trösten, daß ein
so großer
Dichter sich so mühsam aufblätterte. Die
Schleglische Vergötterung
hat ihn also nicht benebelt. — Wagner mahnt mich um 1. euro-
päische Annalen und 1 Polizeiblätter; ich
erinnere mich aber nicht,
daß du noch eines von beiden hast.305,35
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, 13. Dezember 1812. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_710
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: ehem. Prof. Dr. Halm, München. Präsentat: Sonntag den 13 Xbr. 1812. J: Wahrheit 7, 297×.
Der 2. Teil von Goethes „Dichtung und Wahrheit“ war in der Michaelismesse 1812 erschienen. Die „Europäischen Annalen“ und die „Allg. deutschen Justiz- und Polizeiblätter“ erschienen beide in Cottas Verlag.