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Von Jean Paul an Carl Friedrich Kunz. Bayreuth, 7. März 1814.

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[Druck]

[ Bayreuth, 7. März 1814 ]
362,28

Mein Freund Georgius ist mein ältester, ein 30 jähriger, seinem
Charakter von gediegener Ehre und reinster Uneigennützigkeit362,30
ist schlechterdings eine eigennützige Unredlichkeit unmöglich. Er
klärte mir alles auf — aber ja auch vorher Ihnen. Kaum Ein
Bogen blieb im Aufsatze unverändert; das Übrige ist bereichert, 363,1
und die Geschichte bis 1813 fortgeführt. Ihm ist an der Erscheinung
des Aufsatzes und an dessen Wirkung gelegen, was seine Opfer des
Honorars noch mehr beweisen. Göbhardt sollte blos zum Drucke,
nicht zum Verlage helfen. Ich werde es daher für ein Zeichen Ihrer363,5
Liebe gegen mich — zu deren Vergeltung ich in meinem Kopfe jede
Hülfsquelle suchen will — ansehen, wenn Sie ihm das Manuskript
schleunigst zurückgeben. Ob Sie es nicht drucken lassen wollen, kommt
auf Ihre neue Verständigung mit Georgius an. Übrigens verbürg’
ich mich hier in Rücksicht der Kosten unbedingt für ihn. — —363,10

Ich erwarte begierig Webers literarischen Küchenwagen. Ich
wünsche Ihnen die gute Messe, zu welcher Ihnen die politischen
Verhältnisse und Ihre trefflichen Verlagsartikel die doppelte
Hoffnung machen.

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Carl Friedrich Kunz. Bayreuth, 7. März 1814. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_839


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952. Briefnr.: 845. Seite(n): 362-363 (Brieftext) und 570 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

K: Kunz 7. März. J 1: Doering S. 27×. *J 2: Funck S. 76×. 362,29 30jähriger] so J 1, Dreißigjähriger J 2 363,2 ist] ist es J 1 33f. die Fußnote fehlt J 1, nach J 2 stand sie am Seitenrande.

Nach Kunz’ Angabe hatte Otto ihm eine Schrift über Lizenzen zum Verlag angeboten und zugesandt (vgl. Nr. 832) unter Bezugnahme auf ein beigefügtes empfehlendes Urteil Jean Pauls. Bei Durchsicht des Manuskripts entdeckte Kunz, daß ein sehr ähnlicher Artikel in Brockhaus’ Conversationslexicon stehe. Da er außerdem zufällig erfuhr, daß Otto die Schrift schon der Göbhardtschen Buchhandlung in Bamberg angeboten und diese sie ebendeshalb zurückgewiesen habe, beklagte er sich bei Jean Paul über die angebliche Unredlichkeit seines Freundes. (Das Buch erschien 1814 in Nürnberg, in Kommission von Riegel & Wießner; vgl. Nr. 905.)