Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, 10. Dezember 1814.
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Guten Morgen, lieber Otto! Da hast du mein Gesicht. Aus
dem
Kopieren des bloßen Gemäldes wird man ja sehen, ob es sich410,20
der Mühe verlohnt, ihm ½ Stunde zum Kopieren des
Lebendigen
zu sitzen. — Auf beide Herrschaften hab ich gesetzt; muß
aber noch
drei ganze Wochen passen, bis ich sie wirklich gewinne, und
zwar
nicht in der besten Jahrzeit zum Reisen. — Graf von
Löwen ist
der Dichter Isidorus orientalis. Am Buche, (das Krause noch
hat)
410,25
ist nichts als übergeschnapptes Lob der Poetiker. —
Ich habe an
Jung um das Frankfurter Gouvernementblatt
geschrieben, um
dann mich nach Frankfurt zu wenden.
— Ich sinne nach, ob ich
nicht ehe Alexander abgeht, wieder an seine Schwester schreibe,
wenn sie mich im Wiener Strudel etwa blos vergessen
hätte.410,30
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, 10. Dezember 1814. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_955
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: Berlin JP.
Der Maler, der Jean Pauls Porträt, wohl das Meiersche (s. Nr. 270 und 510), kopieren sollte, war wahrscheinlich Fr. A. Lehmann, der im folgenden Jahr ein Miniaturbild von Jean Paul fertigte; vgl. Persönl. S. 443. Herrschaften: s. Nr. 953†. Löwen: Graf Löben, s. Br. an J. P. IV. Abt., VI, Nr. 254. Jung: s. Nr. 952. Alexanders Schwester: s. Nr. 912.