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Ich kann das Lob meiner Briefe — in Ihrem heutigen — gar #
nicht aus dem Kopfe bringen, während ich leicht anfangen wollte73,30
wie sonst, sondern es soll, streb’ ich, motiviert und erhöhet werden.74,1
Vielleicht kann ich wenigstens so fortfahren:

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Der Krieg, die wehende Flamme desselben, das nähere Herein #
schlagen derselben, könnten mich — als Kinder-, nicht als Bücher- #
Vater — wol weiter jagen, wenn ich eher daran glaubte, als ich74,5
die erste Kanone höre. Übrigens ist in und außer mir eine dumme #
tonlose Zeit; sogar das Wetter gehört dazu und meine Schreiberei. #
Ich seufze nach Scherzen. Alles liegt schon da zu einem rein ko #
mischen Pantheon, worin reine Spaß-Mysterien und Autos ge- #
feiert werden sollen, sobald ich nur aufhöre, so verdammt ernst und74,10
wichtig und belehrend um mich zu blicken als ich seit Semestern #
thun muß. — Mein viertes Flegeljahr wollen Kenner hoch über die #
drei andern heben; wahrscheinlich verstossen sie gegen die Be #
scheidenheit, womit ich die drei ersten schätze. Aber wahrlich man #
kann überhaupt über sich nur ein relatives Urtheil gegen sein früheres74,15
fällen; mehr nicht. —

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Riepel (es war aber ein neueres Werk über das Rezitativ) nahm #
mich unendlich ein. Leicht ist der humorische Freiheitstanz im selber #
geschaffnen Chaos; aber hoch und selten stellt er sich auf dem strengen #
engen Stoffe dar; und blos da beweiset er rechte Seelen-Loslassung.74,20
Ich meine, es ist leicht, mitten im Scherze einen und den andern #
Spaß zu machen, z. B. mit Ihnen.

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Im achten Bande der Straußfedern stehen schöne Lustigkeiten #
von Tieck, der jetzt in Rom ist. #

Ich kann in den hiesigen Konzerten nichts beurtheilen als die74,25
Geiger; und diese habt Ihr mir alle versalzen.

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Im nordischen Merkur steht ein langer Aufsatz von mir über #
Luthers Denkmal; der Schwanz — im zweiten Hefte — ist blos #
ernst. Die gemeine Schreib-Kaste will mich lieber zum Mitarbeiter #
als zum Arbeiter.74,30

Meine drei Kinder würden Sie zwar nicht zum Narren machen — #
wozu Sie anjetzo schon zu alt sind — aber doch zur Puppe; und zu einer #
der belebtesten, die ich kenne und die ihnen immer fehlt. Ich könnte #
nicht weissagen, welches von dreien Sie am meisten erpacken, über #
schwemmen und fortziehen würde; denn die beiden andern würden74,35
Sie auch halten und Sie würden nichts vorzustellen wissen unter #
diesen drei Wesen und Kindern als das vierte.

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Ihre Federn bleiben noch unbezahlt; aber was schadets Ihnen75,1
oder mir?

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Ich wünsche mir Sie recht sehnlich her; nicht etwa des dummen #
Bezahlens wegen — das mir sehr gleichgültig ist — sondern sonst. #
Lieber streich’ ich einen Gedanken aus als einen Gedankenstrich (wie75,5
eben); so ists auch mit dem Darüberkorrigieren beider (wie eben auch #
eben); die Gründe liegen am Tage weiter oben.

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Ich erstaune oft, wie leer ich meine Briefe an Sie zu machen weiß; #
und doch thu’ ich mir noch nicht genug.

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Nach allem was ich von Ihnen erfahre, arbeiten Sie sich immer75,10
fester zusammen; weder Leipzig noch Paris, sondern Aschaffenburg #
mit seiner Einsamkeit und Kunst ist das Nest, das Sie ausbrütet. #
Auch hoff’ ich, daß sich noch Emanuel mit seiner Phönixbrust über #
Sie legt. Ich bleibe Ihr alter trefflicher köstlicher #