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Korrespondenz

Von Jean Paul an Johann Wilhelm Immanuel Heinsius. Weimar, 28. Januar 1799.

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Weimar d. 28 Jenn. 99.

„Ich handle mit niemand mehr seit einiger Zeit als mit meinem Gewissen“ schrieb ich dem Verleger, mit dem ich brach um einen ½ Ld., den er abhandeln wolte. Gleich wohl send’ ich Ihnen, lieber Freund, das Mspt, weil wir hoff ich in nichts auseinander sind. Ich verlasse mich bei Ihrer Lettern-Wahl auf unser schönes moralisches Verhältnis. Nur mus das unbestimte „bis 5 Ld’or“ verwandelt werden in 5 L. Ich wünschte ohnehin schon längst eine aus der Glanzpresse und vom Puztisch kommende Edizion. In Rüksicht der 2ten Auflage bleibt es bei der Hälfte, und der dritten bei dem Drittel des Honorars für die erste. — Die Hauptbedingung ist die Erscheinung zur Ostermesse, die Zahlung ist nach dem Abdruk.

Auch bitt ich Sie um 12 Freiexemplare auf Schreibpapier. —

Da Sie allein noch das drukfehlerfreieste Buch von mir geliefert: so werden Sie auch bei diesem für den schärfsten Korrektor und Exorzisten sorgen. — Der Rest wird in wenig Wochen folgen, weil ich ihn nur zu korrigieren brauche.

Vergeben Sie der Autor-Sorge die Bitte um die schnelle Nachricht des richtig angelangten Mspts. Auch möcht’ ich den 1ten Probebogen von den Briefen sehen.

Der Titel ist: Jean Pauls Briefe und bevorstehender Lebenslauf. Leben Sie froh und ein guter Genius wende die widrigen Stunden ab, die Ihnen der Druk der Palingenesien brachte!


Jean Paul Fr. Richter

N. S. Wissen Sie in Gera keinen Besizer der Litteratur und Völker kunde?

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Johann Wilhelm Immanuel Heinsius. Weimar, 28. Januar 1799. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=III_197


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 3. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1959. Briefnr.: 200. Seite(n): 148-149 (Brieftext) und 442 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: Germ. Museum, Nürnberg. 3½ S. 8°. 148,17 bei Ihrer Lettern-Wahl] nachtr.

Vgl. Nr. 181. 148, 33 f. Vgl. 62, 22 f. 149, 1 f. Litteratur und Völkerkunde: vgl. Bd. I, zu Nr. 84.