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Von Jean Paul an Magdalene von Wolzogen. Weimar, 2. Juni 1799.

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Weimar d. 2 Jun. 99.

Gnädige Frau! Sie sehen, wie gern ich im lieben Hildburghausen bin, und wär es nur mit meinen Buchstaben. Stat des Danks send’ ich Ihrer unvergeslichen Herzogin diesen Traum, der nicht so schön ist als meine Wirklichkeit in Hildburghausen. Erneuern Sie mein Andenken bei der schwesterlichen Dreieinigkeit und bei der Fr. v. Lende. In meinem Traum liegt eine stille Bitte des Herzens, da ich leider die vierte von diesen Vierfürstinnen des Reizes nicht gesehen.

Ich sende Ihnen noch Herders Konfirmazion, die besser ist als die „Fürstentochter“ (deren Verfasser ich sein sollen) und die ich den Fürstenkatechismus nenne.

Vergeben Sie meine Bitten. Leben Sie so seelig als es ein Herz von so vieler Güte und ein Geist von so vielem Licht verdient!


Jean Paul Fr. Richter
Zitierhinweis

Von Jean Paul an Magdalene von Wolzogen. Weimar, 2. Juni 1799. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=III_271


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 3. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1959. Briefnr.: 275. Seite(n): 196 (Brieftext) und 459-460 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: Nationalbibl. Wien. 2 S. 8°. K (nach Nr. 143a): Oberhofm.

In einem H beiliegenden Brief v. 19. März 1845 (Unterschrift unleserlich) wird angegeben, die Adressatin sei eine Baronin Lente, damalige Hofdame der Herzogin von Hildburghausen, Schwägerin der im Briefe genannten. Das kann nicht stimmen. Oberhofmeisterin in Hildburghausen war damals Magdalene von Wolzogen (1744—1806), die Erzieherin der Königin Luise und ihrer Schwestern (vgl. Akad. Blätter S. 473, wo Nerrlich sie mit Karoline von Wolzogen, Schillers Schwägerin, verwechselt). Eine Frau von Lente war Hofdame der Fürstin von Thurn und Taxis. Der übersandte Traum ist die erste Fassung der Titan-Widmung an die vier Schwestern; vgl. Nr. 284. 196, 19 HerdersConfirmation Seiner Hochfürstl. Durchlaucht Carl Friedrich Erbprinzen von Sachsen-Weimar-Eisenach, den 20. März 1799“. 20 Fürstentochter: s. zu Nr. 126 und 141.