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Korrespondenz

Von Jean Paul an Emilie von Berlepsch. Weimar, 11. November 1799.

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[ Weimar, 11. Nov. 1799 ]
255,10

Manches Leben [ist] ein Wechsel zwischen Polarnacht und Polar
tag. Warum glüht unter jedem Paradies eine Hölle? Jedes edle Herz
ist wie die Erde soleil encrouté; aber wer bricht die Rinde weg? Sie
haben gefunden was ein Weib noch seltener findet als eine Freundin
— einen Freund. — Das Schiksal scheint Sie auf eine steile Höhe, um 255,15
welche Abgründe rauchen, zum lezten aber kalten Engel geführt zu
haben, der hart zu Ihnen gesagt: liebe wie ich und nicht wie sonst.

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Emilie von Berlepsch. Weimar, 11. November 1799. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=III_346


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 3. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1959. Briefnr.: 350. Seite(n): 255 (Brieftext) und 480 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

K: Berlepsch 11 Nov. i: Denkw. 2,124. B: IV. Abt., III.2, Nr. 263. A: IV. Abt., III.1, Nr. 286.

Angekommen etwa 6. Dez. Vgl. 248, 21 ff. Emilie hatte bald nach ihrer Ankunft in Schottland einsehen müssen, daß sie sich in Macdonalds Charakter und in der Hoffnung, seine Gattin zu werden, bitter getäuscht hatte. Sie war, da ihre Anwesenheit in seiner Pfarrwohnung in Autrathar Anstoß erregte, zu seiner Schwester nach Edinburg gezogen. Wie aus A hervorgeht, teilte Jean Paul ihr hier seine Verlobung mit und bot ihr ein Asyl in seinem künftigen Heim an.