Von Jean Paul an Caroline Liebmann. Leipzig, 5. Januar 1798.
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Wenn ich 60 Jahre alt bin — wenn ich schon lange das Herz an33,25
meinem halte, das mir gehört und das bei mir bleibt bis in den
Tod —
wenn ich
weit[er] weg bin oder glüklich: — ewig
werd’ ich mit
unvergänglichem Jünglingsgefühl die Gespielin
meiner versenkten
Jugend lieben und meine Verjüngung an ihrem
Herz suchen. — Nie
erlischt eine Stunde meines Herzens an
deinem! Die Tugend strekt33,30
ihre Arme aus und drükt dich
an meine Brust und was auf der Körper
welt
auseinander steht, bleibt in der Geisterwelt beisammen. Ach könt’
ich ein Traum werden und mich in deinen Schlummer schleichen
und
dir süsse Namen geben und auf deine Lippen fallen und
immer sagen:
du Liebe, du Liebe.33,35
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Caroline Liebmann. Leipzig, 5. Januar 1798. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=III_40
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K: Carol. 5 Jenn. i: Wahrheit 6,27. 33,27 glüklich] aus reich
33,32 f. Vgl. I. Abt., X, 250,9f.