Eintrag in ein Stammbuch. Von Jean Paul an Johann Gottlob August Choinanus. Weimar, 1. Mai 1800.
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Die Philosophie giebt, ungleich den gemeinen Sünderinnen, welche329,26
Schwangerschaft für Wassersucht ausgeben, diese für jene aus;
und
wie oft man sie auch operiere, ihr Wasser ersezt sich
immer wieder.
zu partheiischen Freund der jezigen Philosophie er329,30
kennen.
Ihnen durch nichts getrent als zuweilen durch Lichter
und Speisen am Tischpole.
Zitierhinweis
Eintrag in ein Stammbuch. Von Jean Paul an Johann Gottlob August Choinanus. Weimar, 1. Mai 1800. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=III_458a
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: ehem. E. Choinanus, Hamburg. J 1: Beilage zur Allgemeinen Zeitung, 29. Aug. 1899, Nr. 196, S. 7. J 2: Jean-Paul-Jahrbuch, 1925, S. 191.
Johann Gottlob August Choinanus, geb. 14. Mai 1774 (unser Blatt ist also an seinem Geburtstag geschrieben), gest. 6. Nov. 1828 als Pfarrer in Niederroßla, war 1798—1802 Hauslehrer von Herders jüngstem Sohn Rinaldo. Das Gleichnis der Wassersucht hatte Richter schon 1786 in den „Abgerissenen Einfällen“ der „Mixturen für Menschenkinder aus allen Ständen“, S. 238, auf die Autoren angewandt.