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Korrespondenz

Von Jean Paul an Christian Otto. Berlin und Weimar, 13. Juni 1800 bis 7. Juli 1800.

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Berlin. d. 13 Jun. 1800 [Freitag].

Endlich komm’ ich zu dir, vol wie der Wolkenhimmel, aber wie er unfähig meine Wassermasse von mir zu geben. Diese alte Klage ist diesmal die wahreste. Berlin warf mir ein oder ein Paar Universa in den Kopf. Seit 2⅓ Wochen siz ich hier, und mus noch die folgende bleiben, weil die Schauspieler 〈Ifland〉 meinetwegen den Wallen stein geben. Noch in keiner Stadt wurd’ ich mit dieser Latrie aufgenommen als hier, und von einem solchen Heer, und ich kan nun nach dieser Erhebung, künftig nur auf der Stufe, nicht auf der Spize des Thrones sizen.

Potsdam mit seinen grossen Bau-Cubis und seinen herlichen Wasserscheiben macht einen auf die Stadt begierig, von der es sol übertroffen werden; man glaubt es gar nicht.

Weimar d. 29. Juny.

Gestern kam ich an; und fand deinen Brief, Geliebtester. — Zuerst nach Berlin! Bei Matzdorf, dessen Eltern und Frau vortreflich sind, logiert’ ich köstlich — seidne Stühle — Wachslichter — Erforschen jedes Wunsches etc. — 4 Zimmer zum Gebrauch. Meinetwegen — und seinetwegen, aus Eitelkeit — lud er ein Pak Gelehrter zu sich, deren Diner von 2 bis 6. dauerte. Ich besuchte keinen Gelehrtenklub, so oft ich auch dazu geladen worden, aber Weiber die Menge. Ich wurde angebetet von den Mädgen, die ich früher angebetet hätte. Himmel! welche Einfachheit, Offenheit, Bildung und Schönheit! Auf der herlichen Insel Pickelswerder, (2½ Meilen von Berlin) fand ich so viele schöne Freundinnen auf einmal, daß es einen — ärgerte, weil jeder Antheil den andern aufhob. — Die herliche Königin lud mich brieflich nach Sanssouci, ich as bei ihr, sie zeigte mir alles um dasselbe etc. — ferner bei dem Minister von Alvensleben — endlich überal — Zölner lud 40 Menschen in der Yorks Loge zusammen meinetwegen — Viel Haare erbeutete ich (eine ganze Uhrkette von 3 Schwestern Haaren) und viele gab mein eigner Scheitel her, so daß ich eben so wohl von dem leben wolte — wenn ichs verhandelte — was auf meiner Hirnschaale wächset als was unter ihr — Flek, der höhere Tragikus als Ifland, und die Unzelman spielten vor mir göt lich — Jeder Hund kante mich, weil er mich in der Loge gesehen — 2 Briefe, Billets und Stambücher schrieb ich da, mehr nicht weil ich des Tags nur 1 ½ Stunde hatte — Ahlefeldt lernt’ ich noch inniger lieben und ich nahm ihn überal mit — Freund! es grauset mir, nur den Rahmen, geschweige das Gemälde zu machen; alles mus auf mündliche Erzählung verschoben werden. — (Die Federn hab’ ich noch nicht.) Apropos! die Liebman wil mir einige 〈4〉 Wochen nach dem Termin die 80 rtl. wiedersenden und verlangt jezt blos, — da sie zu Johannis 1000 rtl. für das Haus zu zahlen haben — 500 rtl. gelehnt von mir; aber ich schlug ihrs doch ab. — Renate ist edler und könte das nicht; beide Gatten werden sehr sinken [?]. — Der Clavis, sagt Herder, findet überal Löcher und wirkt sehr in Jena. Herder empfieng mich nicht warm genug aus einem Grunde unten und weil der edle Man glaubt, und weil ihn im Clavis das Lob des verhasten Jacobi ärgert, das er mir vorwarf. das Publikum versäume ihn, wenn es so lange von Titan etc. spricht und wenn es in den hamb[urgischen] und berlinischen Zeitungen steht, daß ich nach Berlin wil und daß ich da bin. — Auch Hardenberg wolte mich in Berlin zu sich haben; aber unser Verreisen fiel in zweierlei Zeit. Meines Rendanten wegen ist mir diese Kleinigkeit sehr lieb. — Der Ton an der Hoftafel war leicht und gut — mündlich ein Mehreres! — Nur in Berlin ist Freiheit und Gesez, bei Gott! Bei Alvensleben sprach man so frei wie auf — diesem Blat. — Meine Sydow hat meine vermehrte Achtung mit genommen. Welches Weib! Südliche Naivetät (bis zum Komischen) — südliches Feuer — Festigkeit — Weichheit — und ein treues deutsches Auge! Sie lieb’ ich wie es Gott haben wil — Hingegen im Thiergarten blieb ich bei der Bernard geborne v. Gad (Eger etc.) eine Nacht und rauchte meine Pfeife und gieng rein von dannen und Gott sei Dank, aber nicht mir.

Guter! Ich möchte bei diesen Briefen aus dem Innersten — kein Zweiter auf der Erde bekomt je einen ähnlichen von mir — dem deinigen zuhorchen; für meine Briefe an dich gäben die Schlegel alle meine Sentimentalia — Merkst du es denn, Guter, daß ich dich immer mehr liebe und achte und daß ich mich erquicke an deinen Ergüssen? und mich überlasse meinem höchsten Vertrauen auf deine liebende und für mich partheiische Exegese?

d. 3. July.

Oertel ist hier, der später zu seiner fürstlichen Schwester zieht. — Mit Ahlefeldt knüpft’ ich mich schön zusammen. Gegenwart ist Freundschaft. Er wurde zu den meisten Diners so gut mitgebeten als mein Magen. — Ich habe schon viele berl[iner] Memoranda ausgeschwizt. Fasch Singschule — aus Mädgen der hohen und mitlern Stände — kleine Reisen, die ich von Berlin machte — z. B. nach Nauen zu einem nicht schönen aber herlichen Fräulein ohne Vater und Mutter auf ihrem Gütgen — der langweilige Nikolai — die Offenheit und dargebotenen 〈gegebnen〉 Küsse der Berlinerinnen — die wizige philosophische Dlle Chamfort wie ich die Jüdin Levi nenne — überhaupt die Jüdinnen, die wenig vom A. T. haben und daher ins neue immer heirathen, und tausend dergl. solte weitläuftiger berührt sein. Mündlich! Und doch ekelt mir so sehr alles Erzählen, daß ichs nicht einmal mündlich thue. — ☛ Eine Hand. Nach Berlin zieh’ ich im Oktober, aber blos auf den Winter. Länger als der Schnee meine Mutter-Eva, die Natur, überdekt, kan ich dort nicht weilen. —

In Dessau war am Hofe vielerlei Geschwäz und Behauptung, die Königin hätte dem Fürsten geschrieben, mir den Aufenthalt angenehm zu machen, weil ich hinzöge. Ich sah nur den guten dürftigen Spazier — den ich eben seines Mangels 〈Armuth〉 wegen innig liebhabe — und seine herzige Frau (die 4te Schwester der 3 Haar lassenden); und Wörliz, wohin mich Matzdorf, seine Frau und Mutter begleiteten. In W. gieng eine lange Geselschaft mit, einer hatte die gedrukte Beschreibung davon aufgeschlagen in der Hand und verglich beide — ein anderer hatte ein Sehrohr halb in der Tasche — ein dritter (das bin ich) hatte eine Burgunder Bouteille in der Hand und die Spazier mein Glas im Beutel. Ach las mich nicht sagen, wie die in die weite Natur hineingehauenen Licht-Strassen (nicht die Vexier-Architektonik) an meinem Herzen sogen und wie die grillenhaften elysischen BaumSchatten mich in sich hineinspielten! O wie wenig fehlt mir zur höchsten Seeligkeit — und nur dieses Wenige erscheint mir nie. —

Zu deinem Brief! Erstlich verlange das ewige Zurükschicken nicht; ich wil deine Briefe auch haben — deine nächste Vergangenheit wirst du doch nicht immer nah haben wollen — auch hab ich dan nichts — aufbewahrt wird alles — fodere nur Jahrgänge und nicht mehr. — Nur dasmal thu’ ichs noch und antworte mit Nummern.

1. Ich habe nur den Kummer über ein Ganzes, nie (wenigstens nicht 24 Stunden) über einen Theil. Ich war nicht lange unter der Wolke. Lauter moralische kleine Ecken 〈Unähnlichkeiten, die aber das ganze Glük der Ehe nehmen〉 (die der Berlepsch) trieben mich anfangs in Ilmenau in mein altes troziges Fieber. In einem alten Brief an dich gab ich dir den Fingerzeig dieser Zukunft. Ein gewisses Absprechen, Unnachgiebigkeit etc. und eine parziale Liebe gegen die nicht zugleich die kosmopolitische mit da ist, erduld’ ich schwer. Herder und Sie beteten C. an; die Bek hatte von der bis dahin mir ganz abspänstigen Mutter den Auftrag, alles dem Herderschen Ausspruch zu übergeben. In diesen Auftrag fiel mein liebendes Zürnen, dem die Herder die wahnsinnigste Ausdehnung gab, durch den Auftrag ratifiziert. Am dritten Tage hielt mir Herder eine (leere, unrechtmässige aber) liebende Predigt vor C., mit Bescheidenheit, aber leider mit der Beredsamkeit seiner rührenden Stimme die die ihn ohnehin anbetende C. in hysterische Krämpfe stürzte, — aber er rieth und fragte, und entschied nicht (wenigstens nicht vor mir) — die Herder hingegen zankte sich, während C. in Zuckungen lag, mit mir mit Furienaugen. Ich war ihr Freund. Ich wurde auch wild, aber nicht zu wild. Später nahm man zurük. Mein erster Brief (nach diesen räuberischen Griffen zwischen 2 entblöste Herzen) an C. stelte ihrem Entscheiden alles heim, legte ihr aber das Nein am nächsten; mein zweiter (nach ihrer Antwort aus Hildburghausen, die hier folgt) sagte das Nein. Hier ist ihre aus Würzburg. — Herder schrieb mir auf C. Veranlassung nach Berlin für C. und für die Verbindung; wenn ich den Brief habe, antwort’ ich der C. auf ihren lezten aus Hildburghausen wieder das stillere lezte Nein. Er liegt bei; ich habe das Nein fortgeschikt. — Das Schiksal hat mich in meinen Herznerven gemishandelt — es schenkt mir alles über und um das Herz, aber das Innerste zerschneidet es.

2. Aberglaube ists nach meiner längsten Erfahrung; jedes Unglük und Glük komt nur 2mal, nicht 3mal. — Deine herliche Friederike hat die Kraft, die ihrige zu brauchen; darauf bau’ ich — Unendlich schmacht ich nach meinem Geburtswinkel. — Hier und in Berlin waren immer glänzende Aethertage, und ich gieng euern holden Szenen immer mit so gerührten Wünschen unter dem hellesten Himmel nach. — O Guter, ich komme jezt auf deinen „Ehrentag“, an den ich oft dacht[e] an demselben. In welchem Grade mein Herz bis zum Kummer an deinem wohnt, kanst du kaum wissen; wir können uns nie verlieren. Und darum war mir dein Tag, bis zum Wetter sogar, so wichtig in mein Innerstes hinein. Dazu gehört auch deine edle Freundin Amoene.

d. 7. July.

Ich schmiere im eiligen Feuer zu sehr. — Deine Frage über Amöne ist leicht gelöset. Meine Achtung gegen sie woget nicht wie meine Liebe es that; leztere wird durch ihre gegen mich bestimt. Nun brauch’ ich diese weniger, ich geb’ ihr mein ganzes Herz, sobald sie deines beglükt. Jezt erst kan ihres alle Früchte tragen und falsche Blätter abwerfen.

— Ich sende dir C. Briefe mit der Bitte um die schnelleste Rükkehr, weil vielleicht eine nach Hildburghausen noch dazu komt. Blos im Ver trauen auf deine Defensionen — da ich dir die brieflichen meinigen Senden wir uns gegenseitig die Briefe zurük, so bekomst du meine 3 Rechtfertigungen. bei C., nicht beilegen kan — geb ich dir ihre Klagen gegen mich. — Mein Geist flattert wieder poetisch in weiten ätherischen Räumen, blikt aber doch neben der Wolke auf ein festes Steinrizen-Nest herab, um im Schneegestöber des Lebens darein zu kriechen.

3. Sehr gut und wahr; und das bestrit ich nie. Der Teufel hole die Sinnen, und bringe mir Engel.

4. alle Nummern zugegeben.

5. Wilst du den Titel, so hab ich in Hildburghausen andere Be kante, wodurch ich dir einen Konzipienten schaffe.

Grüsse meinen theuern, edeln, scharfsinnigen, ewigen, spashaften Emanuel Er darf Carolinens Briefe alle lesen. ; selten ist reinste Güte und Weisheit zugleich so originel.

Dein Brief hat mich sehr erquikt und beschenkt, auch durch das schöne Laub, das er über seine Früchte legt.

6. Ich spiele zwar hier wie an m[anchen] O[rten] mit philosophischen Beweisen aus lauter Verachtung gegen sie, weil sie wie Schweizer jedem dienen; aber das unbewuste oder reine Ich kan erstlich nicht wollen Wollen wäre schon eine Bestimmung des Unbestimten oder Unendlichen. und also nicht handeln; also nicht das empirische. Zweitens wäre das Handeln gegen sich selber eben das bestrittene, das idealistischunmoralische. (S. die Maestoso’s)

— Grüsse deine Frau von mir recht herzlich. —

Schreibe mir immer Neuigkeiten. Hof und Bayreuth, sowenig ihre Wirklichkeit für mich taugt, sind die Grundierung meiner blühendsten Vergangenheit und meiner jezigen indischen Träume. Ach damals, damals! — So glüklich kan mich jezt kein Gott machen als mich damals hätte der Teufel machen können; mit dem Unglük ists auch so.

Lebe wohl mein Geliebter, fest an mein Herz geknüpfter! Ich liebe dich immer mehr — ach wie selten kan der Mensch das sagen?


R.
Zitierhinweis

Von Jean Paul an Christian Otto. Berlin und Weimar, 13. Juni 1800 bis 7. Juli 1800. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=III_482


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 3. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1959. Briefnr.: 494. Seite(n): 345-350 (Brieftext) und 515-517 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: Berlin JP. 18 S. 8°; mehrere Stellen von fremder Hand verb. oder gestr. K: Otto 13. Jun. — bis 7 July. J 1: Otto 3,293×. J 2: Nerrlich Nr. 77×. B: IV. Abt., III.2, Nr. 389. A: IV. Abt., III.2, Nr. 409. 345, 11 Jun.] verb. in Jul., wohl von fremder Hand H 18 kan] aus mus H 346,5 Haaren] nachtr. H 16 blos,] danach*) ohne eine zugehörige Fußnote H 18 Renate bis 19 sinken.] am Rande nachtr. H 31 Südliche] nachtr. H 33 lieb’] aus liebte H 34 geborne v. Gad] nachtr. H 347,4 auf der Erde] nachtr. H 9 für mich] aus fast H 22 heirathen] hineinheirathen K 29 dürftigen] nachtr. H 348,5 Baum-] nachtr. H 8 ewige] aus jezige H 9 deine Briefe] aus ihn H 17 alten] nachtr. H 19 Unnachgiebigkeit p.] nachtr. H gegen bis 20 da] aus die nicht sofort die kosmopolitische H 20 Sie] aus sie H 21 mir ganz] aus ewig mir H 24 dritten] aus zweiten H 36 auf C. Veranlassung] nachtr. H 349,2 lezte] nachtr. H Herzensnerven K 4 es.] danach gestr. Ich mag nicht — H 5 längsten] aus innersten H 18 eiligen] nachtr. H 21 diese weniger] aus sie nicht sondern H 22 kan] aus mus H 26 brieflichen] nachtr. H 350,4 zugleich] aus doch H originel] danach gestr. wie seine H 7 wie an m. O.] nachtr. H (vielleicht ist mehreren zu ergänzen) 18 auch] eben K, davor gestr. umgekehrt H 35 wäre] aus ist H

Otto war am 30. Juni in Hof mit Amöne getraut worden und am 1. Juli nach Bayreuth gezogen. 346,2 Philipp Karl Graf von Alvensleben (1745—1802), preußischer Kriegsminister. 3 Der Konsistorialrat Johann Friedrich Zöllner (1753—1804) war Großmeister nicht der Yorkloge, sondern der Loge zu den drei Weltkugeln, in deren Garten an der Splittgerberstraße auch das Fest stattfand, wahrscheinlich am 9. Juni. 5 drei Schwestern: Mayer, s. Nr. 476a†. 8 Die Unzelmann (Bethmann) hatte Jean Paul in Kotzebues „Octavia“ gesehen, s. Persönl. Nr. 111. 18 Renate Otto befand sich anscheinend damals auch schon in Geldverlegenheit. 25 Hardenberg: der Minister, vgl. 359, 29 u. Bd. II, 328,23. 34 Bernard: s. Nr. 26† und zu Nr. 472b, an J. P. IV. Abt., III.2, Nr. 388; auf diesem Vorkommnis beruht wahrscheinlich die Angabe von Henriette Herz (Leben und Erinnerungen, hsgb. von J. Fürst, Berlin 1850, S. 169), Jean Paul habe mit der Bernard in einer Kneipe zusammengewohnt; vgl. auch Persönl. Nr. 107. 347, 1 Vgl. 139, 32 †. 347, 11 Friedrich von Oertel war zum Besuch seiner Mutter auf eine Woche nach Weimar gekommen; aus seiner geplanten Übersiedlung nach Carolath wurde nichts. 15 Karl Fasch (1736—1800), Gründer und Leiter der Berliner Singakademie; vgl. Bd. VII, Nr. 299, 125,23. 17f. In Nauen besuchte Jean Paul mit Ahlefeldt Ernestine von Hake (1767—?), Tochter des 1799 verst. Hauptmanns a. D. Karl Friedrich von H., eine Kusine der mit Helmina v. Chézy befreundeten Auguste von Hake (s. Unvergessenes I, 147 u. 167); vgl. Jahrbuch der Kleist-Gesellschaft 1922, S. 87f. 20 Rahel Levin, s. Nr. 476†. 28 Fürst: Leopold III. Friedrich Franz (1751 bis 1817), der Schöpfer des Wörlitzer Parks. 29 Karl Spazier, Jean Pauls künftiger Schwager, war damals Direktor des Dessauer Philanthropins. 35 Von Jean Paul angemerkt, weil die Krickelei nicht deutlich als Hand zu erkennen war. 348, 3 —6 Vgl. I. Abt., VIII, 464,25ff. 8 Otto hatte um Rücksendung seiner letzten Briefe an J. P. gebeten. 13ff. Er hatte um näheren Aufschluß über Jean Pauls Entlobung gebeten. 17f. Vgl. 241, 10 —13. 32—37 Jean Pauls erster Brief: Nr. 456; sein zweiter: Nr. 470; Karolinens Antwort aus Hildburghausen: nicht erhalten; aus Würzburg:IV. Abt. (Br. an J. P.), III.2, Anhang Nr. 4; Herders Brief: nicht erhalten. 349, 5 —7 Otto hatte gemeint, das Jahr 1800 habe schon zwei Fehlschlagungen gebracht, eine für Jean Paul, eine für seine Schwester, die in Wunsiedel eine böse Schwiegermutter bekommen habe; er erwarte nun nach seinem alten Aberglauben für sich die dritte. Über Jean Pauls DualismusGlauben s. Wahrheit 2,95ff. und Hesperus, Nr. 9, März 1955, S. 24—27. 18ff. Vgl. B: „Bringe mir in Zukunft ... den Gedanken bei, daß dich Amöne auch etwas angehet.“ 31—33 Otto hatte mit Bezug auf Jean Pauls Bemerkung über die weibliche Sinnlichkeit ( 333, 20 ff.) ausgeführt, er halte es zwar für kein Vergehen, den Forderungen der Natur nachzugeben, aber den Widerstand gegen sie doch für ein Verdienst; er mache der Liebmann nicht die Sache selbst zum Vorwurf, sondern ihre unweibliche Antwort, ihr öffentliches Erscheinen und Betragen in Hof, ihre Besuche bei der Brüningk und bei Jean Paul usw. 350, 1 f. Otto hatte gehofft, Jean Paul werde ihm in Hildburghausen jemanden angeben können, der ihm eine Bittschrift um einen Titel aufsetzen könne, was nun nicht mehr möglich sei. 7—12 Vgl. B: „Du sagst p. 99 [Clavis § 13, I. Abt., IX, 485,21f.]: das reine Ich kann gegen kein reines handeln, und eben so wenig gegen ein empirisches; nach dem reinen Fichtianismus kann das reine Ich nur gegen sein empirisches handeln, und zu jenem braucht es daher nur dieses und zur vollendeten Moralität ... nur beide.“ Maestosos: Clavis § 15.