Von Jean Paul an Renate Wirth. Bayreuth, 21. September 1794.
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[Nicht abgeschickt]
Ich fange meinen Brief hier an, ohne den Ihrigen noch anders als
in der Hofnung zu haben — und ohne die Ihrigen — d. h. unter Juden
und Christen — noch gesehen zu haben. Ich gieng zwar Freitag
ab,
aber in der Schmelz war meine Schlaf-Stazion beim Pütner, und
am
Sonabend zu Nachts kam ich mit ihm und seinem Geschir hier an.
Ich21,30
weis nicht wen ich zuerst warm schreiben sol, Sie
oder meine Finger.
Hier ist eine Dezemberkälte, daß man die
Verdamten in der Hölle damit
erfrischen könte.
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Renate Wirth. Bayreuth, 21. September 1794. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=II_20
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: Berlin JP. 1 S. 4°. Auf der Rückseite Notizen von Richters Hand. 21,30 Sonabends
Die „Ihrigen“ sind Renatens Bayreuther Verwandte (s. Bd. I, Nr. 441, 400,18) und ihr jüdischer Freund Emanuel. Schmelz: ein Vitriolwerk in der Nähe von Wirsberg, damals Joh. Gottlieb Püttner gehörig (Weißmann Nr. 1088).