Von Jean Paul an Friedrich Wernlein. Hof, 28. Februar 1796.
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Nach so viel Jahren vol Veränderungen in und ausser meinem
Herzen. Wärst du in B[ayreuth]: mir würde der Weg
hinaus kürzer
vorkommen als dir herein; das vorigemal lag zwischen mir und
dir
nicht die Siriusweite von 6 Meilen sondern der stürmende Himmel.159,10
—
Das Leben gehe dir in sanften Sternbildern vorüber, aus denen in
der Nähe Sonnen herausfallen.
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Friedrich Wernlein. Hof, 28. Februar 1796. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=II_248
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K (nach Nr. 242): Wernlein. 28 Feb. 96. B: IV. Abt., II, Nr. 64. A: IV. Abt., II, Nr. 79.
Wernlein erhielt den Brief mit dem 1. Band des Siebenkäs am 4. März. Er war in den Michaelisferien (erste Häfte Oktober 1795) zur Absolvierung seines theologischen Examens in Bayreuth gewesen, hatte aber seine Absicht, von dort aus seine Freunde in Hof zu besuchen, nicht ausgeführt. Jean Paul war damals durch schlechtes Wetter verhindert worden, nach Bayreuth zu kommen (vgl. 114, 29f.). Man hatte Wernlein eine Professur der Mathematik in Bayreuth angeboten, die er aber abgelehnt hatte. Vgl. noch A: „Lieber Jean Paul, wohl sagst du, daß ich Kritik wie einen alten bissigen Adam abzustreifen schiene ...“ 159, 32 Mit dem Gestirn ist vielleicht Friederike Otto, Wernleins spätere Gattin, gemeint.