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Korrespondenz

Von Jean Paul an Peter Gottfried Joerdens. Hof, 3. Oktober 1794.

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[ Hof, 3. Okt. 1794 ]
25,12

Ich habe für meine Einmischung in eine fremde Sache keine Ent
schuldigung als die Menschenliebe, die mich aufmuntert mich an die
Ihrige zu wenden, um ihm eine bessere Lage zu verschaffen als er ohne25,15
Ihre Güte hoffen darf. R[olsch], den sein Herr verstösset, der eben so
sehr mit seinen Kentnissen als Gelde geizt, hat mehr Lernbegierde als
sein Herr Lehrbegierde — fragte mehr als andere antworten — Jezt
am Ende 3 leerer Jahre, wo er aus dem chirurgischen Schildknappen
stande zu kommen hofte, wartet troz der Bezahlung noch ein 4tes auf25,20
ihn, in dem er von seinem Hern sich [nicht mehr] Belehrung versprechen
darf als im vorigen. — Und dan würde Sie Ihre eigne Menschen
freundlichkeit stärker bereden, als ich könte, dem verlassenen Jüngling
das 4te Novizenjahr zu schenken und es bei dem gewöhnlichen
Triennium bewenden zu lassen. Ihr eignes Herz wird die wolwollende25,25
Vorbitte des meinigen entschuldigen.

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Peter Gottfried Joerdens. Hof, 3. Oktober 1794. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=II_26


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 2. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1958. Briefnr.: 26. Seite(n): 25 (Brieftext) und 399 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

K: An D. Joerdens 3 Okt. 94.

Adressat ist vermutlich Peter Gottfried Joerdens (s. Bd. I, Nr. 217†), der eine Zeitlang in Berlin bei dem Generalarzt Theden gearbeitet hatte und eine Empfehlung an diesen für Rolsch ausstellen konnte, s. IV. Abt. (Br. an J. P.), II, Nr. 69. Rolsch schreibt am 22. Nov. 1794 an Richter: „Sie waren so gütig und gaben sich so viel Mühe, um mir zu einem Lehrattestat zu helfen, aber es war wegen eines Furchtsamen Mannes nicht dahin zu bringen.“