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Korrespondenz

Von Jean Paul an Karl Ludwig von Knebel. Weimar, 1. Juli 1796.

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[ Weimar, 1. Juli 1796 ]
220,2
Lieber,

Ich wurde heute gemalt, also must’ ich sizen, stat zu laufen, und
dieses Blätgen macht stat meiner den Abschiedsbesuch. Ich dank’220,5
Ihnen für den lapis infernalis, der an die Höcker der deutschen
Nazion gehalten wird. Vergessen Sie weder Ihr schönes Versprechen,
noch Ihren



Jean Paul
Fr. Richter.
220,10

Recht, recht wol leben Sie, damit doch das Leben keine Vernichtung
ist, da Sie den Tod für eine nehmen.


Zitierhinweis

Von Jean Paul an Karl Ludwig von Knebel. Weimar, 1. Juli 1796. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=II_348


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 2. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1958. Briefnr.: 349. Seite(n): 220 (Brieftext) und 463-464 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: Kestnermuseum, Hannover. 1 S. 8°. J: Knebel Nr. 1. B: IV. Abt., II, Nr. 118.

Jean Pauls Briefe an Knebel sind abgedruckt im 2. Bande des von Varnhagen und Mundt herausgegebenen Knebelschen Nachlasses (1835); die Handschriften befinden sich größtenteils im Kestnermuseum in Hannover. Im Nachlaß Jean Pauls fanden sich 23 Briefe von Knebel an ihn. — Gleim hatte am 27. Juni 1796 Herders gebeten, Richter „vom besten Maler“ für ihn malen zu lassen; gezeichnet wurde Jean Paul in Weimar von Corona Schröter, s. 226, 20f. und IV. Abt. (Br. an J. P.), II, Nr. 133. Lapis infernalis: vgl. B: „Ich schicke Ihnen hier noch ein Regensburger Faßnachtsstück, das Sie vielleicht nicht zu sehen bekommen dürften, da es so hoch verboten ist. Es wird Sie, wenigstens zum Theil, interessieren, da ich weiß, in welchem Werthe dieses Verstandesauge des teutschen Reichsstaats bey Ihnen steht. Doch muß ich Sie inständig bitten, mir die Schrift noch vor Ihrer Abreise — wenn ich Sie anders nicht mehr selbst sehen sollte — zurückzuschicken.“ — Das Versprechen war wohl die Zusendung der von Knebel übersetzten Elegien des Properz, vgl. Nr. 366†. Zur Nachschrift vgl. 236, 19f. und Charlotte von Kalb an J. P., 9. Juli 1796: „Knebel sprach viel von der Vernichtung. Vor [= für] die Vernichtung, aber nicht für Ihre Dichtung.“ Vgl. Knebels Nachlaß III, 352—356.