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Von Jean Paul an Emanuel. Hof, 24. März 97.

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Eilig
Hof. d. 24 März 97.
312,27
Geliebtester,

Diese Person ist meine Klientin: für Hülfsbedürftige verschreib ich
gern meine Zeit, die ich Briefen abbreche. Sie ist in Bayreuth auf dem 312,30
Schlachtfeld eines Termins gegen ihren unehelichen Verführer. Solte
sie draussen Rath oder etliche Groschen Geld bedürfen: so geben Sie
ihr solche auf meine Rechnung.


Freundlichen Dank für Ihren Brief und seine Begleitung.

313,1

Ich komme vor Ihrem Passahfest.


Lavater hat an mich geschrieben und mir einen Zeichner (Pfen-
ninger) zugeschikt, der mein Gesicht wie ein Manuskript abdrukt und der
mich in Leipzig in Kupfer sticht. Ich werde Ihnen einen Wiederschein 313,5
von meiner blassen Gestalt zusenden: er traf mich ganz. Ich werde
Ihnen sehr viele fremde Briefe von Gelehrten, Weibern etc. nach
Bayreuth mitbringen. Lebe glüklich, schöne Seele! —


Jean Paul

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Emanuel. Hof, 24. März 97. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=II_569


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 2. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1958. Briefnr.: 570. Seite(n): 312-313 (Brieftext) und 502 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: SBa. 3 S. 8°. J: Denkw. 1,64×. B: IV. Abt., II, Nr. 183. 312,29 für Hülfsbedürftige] aus Hülfsbedürftigen 33 solche] aus leztere 313,6 meiner] aus dieser ganz] danach ein Fragezeichen, wohl von Emanuels Hand.

313,2 Das jüdische Passahfest war 11.—18. April 1797; Emanuel hatte in B gebeten, Jean Paul möge in dieser Zeit nicht nach Bayreuth kommen. 3–6 Vgl. IV. Abt. (Br. an J. P.), II, Nr. 177; Heinrich Pfenninger (1749—1815) stammte aus Zürich.