Von Jean Paul an Friederike Otto. Hof, 25. September 1797.
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Festtag (Geburtstag) oder die Festminute im kurzen Tag des Lebens.
Jedes Jahr war ein neuer Schrit an unser Herz und jezt sind wir
in
ewiger Freundschaft beisammen. Wenn ich weit von Ihnen
lebe und376,5
wenn dieser Schalttag im Werkeltageleben für Sie
wiederkomt: so
wil ich ihn einsam aber warm mit feiern und
unter dem grossen
Himmel und die, blos von der Erde nicht
gehörten Wünsche für Sie
thun und, indem ich nach Ihrer Gegend
sehe, denken: „sie sei so froh
wie das vorige lezte mal — sie
verliere keine Seele, die sie liebte —376,10
zwischen ihren
Geburtstagen wachsen Blumen auf und nichts mehr —
ihr Schiksal
sei so sanft wie ihr Herz und ihr Himmel so blau wie das
Auge,
das er rührt. Und ich müsse sie recht glüklich wiedersehen, wenn
ich sie wiederfinde.“ Ich komme ja schon jezt zu Ihnen; und
thue früher
meinen herzlichen Wunsch. —376,15
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Friederike Otto. Hof, 25. September 1797. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=II_705
Kommentar (der gedruckten Ausgabe)
SiglenK (nach Nr. 698): Friederike 25 Sept. i: Wahrheit 5,265×. 376,7 ihn] Ihnen
Zu ihrem Geburtstag (25. Sept.).