Von Jean Paul an Carl August Matzdorff. Hof, 16. März 1795.
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Alles was Ihren Brief begleitet konte mich nicht so sehr über
raschen als das was er enthält. Sie konten nie ein schöneres
Bild von
Ihrem Innern aus Ihrem Briefe wie aus einem Spiegel
über so viele
Poststazionen hinweg zu mir herauswerfen als ich
jezt mit Freuden
anschaue — wir kennen uns nun, ohne auf Messen
mit einander in
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ital[ienischen] Kellern gewesen zu
sein — Sie haben nichts vom Kauf-
man als den Reichthum etc. Ich liebe gerne
den ewigen und verewigten
Moriz in denen, die er geliebt, wie
man sich dem Johannes milder zu-
neigt, weil er am Busen des grösten Juden
gelegen — der littera[rische]
Hochbootmansjunge: solche Leute sind das transfusorische
[?] Flies60,20
oder Löschpapier, das am guten Papier nichts einsaugt als
Klekse und
auf das selber nichts zu schreiben ist.
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Carl August Matzdorff. Hof, 16. März 1795. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=II_76
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K: Mazdorf 16. März 95. i: Nachlaß 4,255×.
Vgl. Nr. 71. 60, 16 italienische Keller: vgl. Bd. I, zu Nr. 263. 19–22 Es handelt sich wohl um einen Rezensenten, vielleicht den der Unsichtbaren Loge in der Neuen Allg. Deutschen Bibliothek, XI (1794), 316 (Knigge); vgl. 62, 32 , 75, 11ff.