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Korrespondenz

Von Jean Paul an Helmine Hasfter. Berlin, 28. Oktober 1800.

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Berlin d. 28 Okt. 1800 [Dienstag].
7,23

Liebe Freundin! Gerade jezt um 4 Uhr, wo das Räderwerk Ihres
Schiksals auseinandergelegt und neu zusammengesezt werden sol,7,25
schreib’ ich Ihnen mit dem Wunsche, daß das neue Uhrwerk Ihnen
künftig nur frohe Stunden zeige. —


Ich und Ahlefeld wollen als Mässige nur Eine von Ihren Gaben
annehmen — nämlich den Thee-Sonabend bei Fr. v. Knebel. Am
Donnerstag fehlte zwar nicht der blaue Himmel, aber mir die Musse,7,30
ihn einzuathmen. Ich flattere eigentlich von der Minerva nur wie ihre
Eule, Abends aus.


Grüssen Sie Ihre Frau Mutter; sie solte ein Bändgen Briefe in
die Druckerei schicken; man läse sie gewis so gern als man sie jezt
empfängt.7,35

Ihr Schiksal sei Ihnen ähnlich — heiter, freundlich und hold!

8,1

Richter

Ahlefeld erwiedert alle Grüsse.


[Adr.] Frau B. v. Hastfer in der Gypsgasse No. 12.
Zitierhinweis

Von Jean Paul an Helmine Hasfter. Berlin, 28. Oktober 1800. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=IV_10


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952. Briefnr.: 10. Seite(n): (Brieftext) und (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: zuletzt Koller Auktionen 25./26.6.2010, Nr. 63; Kat. 41 Kotte (2010); ehem. H. Günther, Leipzig. K: Fr. v. Hastfer. 28 Okt. i: Denkw. 3,66. (Vgl. auch Unvergessenes 1,153.) 7,26 neue] nachtr. H 29 Thee-] nachtr. H

Helmina ließ sich von ihrem Mann scheiden. 7, 29 Wohl eine der beiden Töchter des Präsidenten Joh. Wilh. v. Knebel (eines Onkels von Goethes Freund), Henrika (1756—1839) oder Minna (1763—1831); vgl. Unvergessenes, 1. Bd., S. 147, 154, 159, 167. 33–35 Vgl. IV. Abt. (Br. an J.P.), IV, Nr. 316. 8, 4 B. = Baronin.