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Von Jean Paul an Johann Arnold Kanne. Meiningen, 17. September 1801.

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[Druck]

[ Meiningen, 17. Sept. 1801 ]
104,2

Lieber Walther! mit Entzücken gieng ich im Strom Ihrer Laune
und Ihres Wizes umher und fragte nach ein Paar kleinen Steingen
nichts, auf die ich zuweilen trat. Vor allen Dingen senden Sie mir104,5
[Ihr] Manuskript. Was ich thun kan — und solt’ es am Ende in
einer Vorrede bestehen — um einen guten Buchhändler zu bekommen,
thu’ ich froh. [Solte der ungesittete Titel „kleine Handreise etc.“ auf
das Buch kommen oder den Inhalt beschreiben etc.] Dem Menschen von
Talent helfen seine Flügel für den Aether nicht genug ohne ein Paar104,10
Stiefel für das Pflaster. Kämpfen Sie muthig mit dem Geschik. Ihre
Arme sind stark genug zum Siege!


Zitierhinweis

Von Jean Paul an Johann Arnold Kanne. Meiningen, 17. September 1801. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=IV_189


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952. Briefnr.: 195. Seite(n): (Brieftext) und (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

K 1: Walther Bergius 17 Sept. *K 2 (von Kanne in einem Brief an J. J. Wagner, Leipzig, 28. Nov. 1801): Stadtbibl. Ulm. i (nach K 2): J. J. Wagner, Lebensnachrichten u. Briefe, Neue Ausg., Ulm 1851, S. 37. A: IV. Abt., IV, Nr. 169 und 174. 104,4 ein Paar] so K 1, fehlt K 2 kleinen] fehlt K 1 5 auf die] worauf K 1 9 Dem bis 11 Pflaster.] gestr. K 1 (vgl. I. Abt., X, 274,12f.) 10 nicht genug] nichts K 1 11 Kämpfen bis 12 Siege!] steht am Anfang K 1

Johann Arnold Kanne (1773—1824), der sich damals nach theologischem und philologischem Studium unstet als Schriftsteller umhertrieb, hatte seine unter dem Pseudonym Walther Bergius erschienenen „Blätter von Aleph bis Kuph“ (Leipzig 1801) an Jean Paul geschickt und gebeten, ihm für sein zweites Werk, das er „Kleine Handreise im Schoße einer Jungfrau“ betiteln wollte, einen Verleger zu verschaffen. Der eingeklammerte Satz ist aus A entnommen und vermutlich zu ergänzen: so könnte ich freilich nichts dafür tun. Das Buch erschien 1803 bei Dienemann in Penig, ohne den von Jean Paul beanstandeten Titelzusatz „im Schoße einer Jungfrau“. Nach K 2 erbot sich Jean Paul auch noch, Auszüge aus den Blättern im Teutschen Merkur zu machen. Vgl. I. Abt., XI, 181,29–31. 104, 9–11 Vgl. auch Bd. II, 372,30f.