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Von Jean Paul an Friedrich Ludwig Freiherr von Witzleben. Kassel, 23. September 1801.

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Cassel. [23.] Sept. 1801 .
104,14

Die Gräfin eilte diesen Morgen nach Göttingen, um den Augen- 104,15
arzt, der diese Nacht abreiset, noch am Tage zu treffen. Sie lässet
Ihnen alles Dankbare in ihrem Namen sagen, was ich auch in meinem
zu sagen habe; und freuet sich auf das Wiedersehen wie ich mich auf
das Wiedererinnern. In Meiningen sol mir der gestrige Tag mit
seinen Gaben oft vor der Phantasie vorüberziehen; und Sie sind der104,20
Anführer desselben. — Ich weis nicht, ob ich heute das Glük noch
habe — da ich morgen wegflattere —, Sie und alles das Schöne und
Gute was Sie umgiebt, noch einmal zu sehen. Nehmen Sie noch
einmal meinen herzlichsten Dank für alles an, der’s freilich nur in
Worten sein kan, und haben Sie und Ihre trefliche Gattin und Kinder 104,25
so schöne Tage als der war, den Sie gestern austheilten.



Ihr
herzl. Freund
Jean Paul Fr. Richter

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Friedrich Ludwig Freiherr von Witzleben. Kassel, 23. September 1801. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=IV_190


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952. Briefnr.: 196. Seite(n): (Brieftext) und (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: Berlin Meusebach (derzeit BJK). 2 S. 8°; einige Worte von fremder Hand unterstr. J: Hessenland, 1912, S. 199.

Vgl. Persönl. Nr. 133† und 134†. Friedr. Ludw. Freiherr v. Witzleben (1755—1830), hessen-kasselscher Oberforst- und Jagdmeister, später Geh. Staatsminister, seit 1782 verh. mit Sophie, geb. von Preuschen (1761—1823), Vater von drei Töchtern, deren mittlere, Ernestine, später Gattin des Freiherrn von Meusebach wurde (s. Bd. VI, Nr. 4†), war ein Verwandter der Gräfin Schlabrendorff.