Von Jean Paul an Charlotte von Kalb. Meiningen, 17. August 1802.
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[Kopie, z. T. Konzept]
[Sind Sie noch die Einsame?] Eigentlich ist
Einsamkeit, die Laube
der Ort Ihres Herzens, nicht der Saal
[— doch gehören zur rechten
und
schönsten Einsamkeit immer zwei Menschen, wenigstens die Liebe171,10
zu einem fernen. Die Tage, nämlich die Stunden in Weimar bei
Ihnen
waren schön und zart, wenigstens für mich. Ich glaube nicht,
daß die
Frauen einer so reinen geistigen Anhänglichkeit, die
keine Beziehungen
des Ichs, sondern nur den Werth des fremden
begehrt, fähig sind
wie die Männer. Da Sie nicht erlauben zu
wünschen, so darf ich nicht171,15
einmal sagen: Leben Sie
wohl! — Gute Nacht! guten Abend sagt’
ich freilich
lieber.]
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Charlotte von Kalb. Meiningen, 17. August 1802. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=IV_301
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K: Kalb 17 Aug. i (nicht nach K): Denkw. 2,88 (Aug.). B: IV. Abt., IV, Nr. 245? A: IV. Abt., IV, Nr. 252?
Charlotte schreibt in B, es sei ihr während Jean Pauls Aufenthalt in Weimar (im Juli) sehr unbehaglich zumute gewesen.