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Korrespondenz

Von Jean Paul an Carl August Böttiger. Weimar, Anfang Februar 1803.

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[ Weimar, Anfang Febr. 1803 ]
201,9

Nur das Nachschicken Ihres Laufers überredet mich vom Ernste201,10
Ihrer Frage, obgleich am Ende auf eine, die ein Extrem betrift, die
Antwort so leicht ist als auf die über das zweite, ob einer ein Duns ist.
Herz hatte nach meiner Meinung seinen grösten Ruf aus einem un
bedeutendern Zeitalter abgeholt. Er schien mir in Philosophie und
Arzeneikunde mit gemeiner Begreiflichkeit und Flachheit zufrieden zu201,15
sein und sein Weg gieng, da er nur Talent hatte, nur breit, nicht tief.
Er war aber in seinen Glauben, daß alles Neue z. B. Brown nur
etwas Altes sei, durch die Schwere des Alters recht tief und bequem
eingesunken und gelagert. Hufeland steht über ihm. Gute Nacht.

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Carl August Böttiger. Weimar, Anfang Februar 1803. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=IV_345


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952. Briefnr.: 352. Seite(n): (Brieftext) und (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: Dresden. 201,13 hatte] aus brachte 17 z. B. Brown] nachtr.

Böttiger hatte anscheinend gefragt, ob Jean Paul den am 19. Januar 1803 verstorbenen Markus Herz (s. 4, 12, 8, 17) für ein Genie halte.