Von Jean Paul an Johann Adam Lorenz von Oerthel. Hof, 28. April 1785.
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Die erste Neuigkeit, die ich dir zu schreiben habe, ist, daß ich in
kurzer Zeit zwei unbeantwortete Briefe nebst zwei Couverten an
dich
abgelassen habe, welche dir hoffentlich durch die
Besorgung des
Hern Guldens zugestellet worden sind. — Ich
hoffe, daß du meinen
162,30
Bruder mit etwas belästigest, das mich an dich
erinnert; nur nicht mit
der Nachricht, daß die Zunahme deiner Krankheit dein
bisheriges Stil
schweigen veranlasset
hat.
Das Allersonderbarste im sonderbaren menschlichen Leben ist doch 163,1
das mit, daß verschiedene Wesen, die aus zwei, drei und mehr Theilen
bestehen, wenig Anstand nehmen, ein grosses Couvert mit einem
kleinen Briefe zu vergrössern; etwas, das dir vielen Anlas
zu weitern
Betrachtungen geben kan und sol. 163,5
Leb’ wol, lieber lieber … bald hätte ich dich genant
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Johann Adam Lorenz von Oerthel. Hof, 28. April 1785. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=I_102
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: Berlin JP. ½ S. 4°. Der Schluß dieses Briefs ist faksimiliert im 16. Bande von Jean Pauls ausgewählten Werken, Berlin 1849. 163,4 vergrössern] aus begl[eiten]
162,30 Gulden: Kaufmann in Hof, der auch nach Töpen lieferte und dabei Briefe vermittelte, vgl. 180, 31 und Nr. 183.