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Korrespondenz

Von Jean Paul an Christian Adam von Oerthel. Hof, 18. Dezember 1786.

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[ Hof, 18. Dez. 1786 ]
222,32

Ich könte von dem und ienem handeln, wenn ich möchte...Ich
könte Ihnen [?] zum Fleisse anködern und daher folgende Stelle etc.
Ich könte an das gar nicht denken, sondern etc. Ich könte ferner — es 223,1
thäte gar nichts — eine Empfehlung — Ich könte (der Schade wäre
nicht gros) sogar bei Sinnen sein und etwas Vernünftiges hieher
sezen. Ja ich könte von ganz und gar nichts handeln. Bis ich daher
eins werde, von was ich handeln wil: wil ichs ernsthaft überlegen und 223,5
zu den Feiertagen wil ich Ihnen meine Entschliessung schon entdekken…
Ich wil Ihrem Hinken und Stolpern im Französischen schon mit einer
Krüke oder einem hölzernen Bein abhelfen.


Zitierhinweis

Von Jean Paul an Christian Adam von Oerthel. Hof, 18. Dezember 1786. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=I_189


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 1. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1956. Briefnr.: 189. Seite(n): 222-223 (Brieftext) und 481 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

K: Den 18 D. an Oerthel. i: Wahrheit 4,81 ×. B: IV. Abt., I, Nr. 63. A: IV. Abt., I, Nr. 65.

Vgl. zu Nr. 184. Christian Adam von Oerthel war am 25. Nov. 1775 in Hof geboren, also damals 11 Jahre alt. Einige erhaltene Briefe von ihm zeugen von Unbeholfenheit, aber von großer Anhänglichkeit an seinen Lehrer (was Wahrheit 4,85 zu Unrecht bestritten wird). Richter hatte vielleicht seine Hauslehrerstelle schon angetreten, war aber vorübergehend noch einmal nach Hof zurückgekehrt. Christian hatte in B in unbeholfenhumoristischem Stil um die Erlaubnis gebeten, statt der ihm aufgegebenen französischen Übungsstücke ein paar weniger schwere zu nehmen. In A schreibt er, er warte mit dem größten Verlangen auf die Krücken, die ihm Richter am Heiligen Abend bringen werde. „Sie haben mir eine Boutelie französischen Wein gegeben, so will ich Ihnen ein wenig Burgunder geben.“ Folgt eine französische Sprachprobe, woraus die Worte genügen mögen: „Jai ne tems.“