Von Jean Paul an Johann Adam Lorenz von Oerthel. Hof, 30. April 1782.
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Ich danke dir für deine Bemühungen und bitte dich zugleich, daß 41,20
du deinem Herrn Vater, an meiner stat, meinen schuldigen Dank
ab-
stattest. Deinen Vorschlag hab’ ich
befolget und die Obligazion nach
deiner Vorschrift
eingerichtet. Vielleicht hätte man die Absichten des
Riedels
auf eine andre Art vereiteln können; oder vielleicht ist es kaum
nötig gewesen, sie zu vereiteln. — Ich war unentschlüssig, ob
ich die41,25
Obligazion auf mich oder meine Mama ausfertigen
solte. Wäre die
iezzige falsch, so könte ich leicht eine andre machen. —
Du wirst mich und meinen Koffer, am Donnerstage, zur Reise
bereit finden. Der Winter hat uns nicht nur auf unsrer Reise nach Hof
begleitet; er scheint uns auch bei unsrer Rükreise nach Leipzig
begleiten
41,30
zu wollen. Verware dich also auf alle Weise gegen seine
Anfälle. Eben
er zwingt mich iezt, (ich bin in meinem kleinen,
kalten Stübgen) nichts
zu schreiben als daß ich bin
[Adr.] A Monsieur Monsieur Adam Lorenz Oerthel, homme de41,35
lettres à Toepen.
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Johann Adam Lorenz von Oerthel. Hof, 30. April 1782. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=I_23
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: Berlin JP. 1 S. 2°; Adresse auf der Rücks.
Die Datierung ergibt sich aus dem folgenden Brief. Nach Ottos Angabe (Wahrheit 3,311) hatte der Kammerrat von Oerthel „als Lehnsherr den Kaufschilling eines von dem Großvater [Kuhn] verkauften Bauernhofs in Händen und wollte lieber den Sohn als die Mutter darüber verfügen lassen“. Am 21. März 1782 hatte der alte Oerthel an seinen Sohn in Leipzig geschrieben, er habe mehr Geld für Richter beilegen wollen, aber dessen Mutter habe es ihm verboten und vorgegeben, sie wolle es selber ab Hof an ihren Sohn senden. Am 30. Juni 1782 schreibt er, die Pfarrerin Richter habe durch Verschwendung viel Geld verloren, ihr Sohn werde nicht viel von ihr zu hoffen haben. (H im Besitz von Frau Jenny Eitler, München.) Vgl. Nr. 25f. und 31. 41, 35f. homme de lettres: vgl. 46, 1.